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Der Gemeinderat Langendorf liess sich an der letzten Sitzung von Verantwortlichen der AEK über ihre Tätigkeit und die neuen Strompreise informieren.
Langendorf ist eine der neun Partnergemeinden der AEK Energie AG. Das heisst, dass das Elektranetz der Gemeinde gehört, sie dieses unterhält und Investitionen tätig. Die AEK wiederum liefert den Strom, zahlt der Gemeinde eine jährliche Gebühr für die Benützung des Netzes und kümmert sich um alle administrativen Aufgaben, wie beispielsweise das Verschicken der Stromrechnungen.
Im August hatte die AEK ihre neuen Strompreise bekannt gegeben. Diese liegen durchschnittlich eher etwas höher, als die Preise der Konkurrenten in der Region. Zudem wurde kommuniziert, dass die AEK ihr System bezüglich der Auszahlung der Pachtgebühren für das Netz ändert. Diese sollen künftig unter anderem auch aufgrund der Investitions- und Betriebskosten der Gemeinden angepasst werden können.
Bis Ende 2022 sollen die bisherigen Gebühren allerdings nicht nur fixiert, sondern gar erhöht werden. Das hat Fragen aufgeworfen. Vor allem auch, weil die Partnergemeinden die Möglichkeit haben, den Vertrag per Ende 2019 zu kündigen. Gemeindepräsident Hans-Peter Berger hat deshalb Walter Wirth (Geschäftsführer AEK) und Bruno Jordi (Bereichsleiter Markt) an die Sitzung des Gemeinderates eingeladen.
Für Walter Wirth ist klar, dass das Modell der AEK in der Zukunft das stabilere und damit auch das günstigere ist. Die AEK profitiere vom Kraftwerkpark der BKW, zu der die AEK neu gehört, und müsse nicht mehr am Markt einkaufen. «Dort ist der Strompreis seit letzten April um einen Rappen pro kWh gestiegen.» Viele der Vergleiche, die in der Presse oder in Gemeinderäten gemacht wurden, seien zudem nicht richtig, weil Äpfel (grauer Strom) mit Birnen (blauer Strom) verglichen würden. «In den letzten 15 Jahren haben wir die Strompreise für Privatkunden, aber auch die Gewerbebetriebe um rund 15 Prozent gesenkt», so Wirth.
Die kritischen Stimmen waren nach der Präsentation Wirths immer noch recht laut. Der Gemeinderat will das Geschäft aber erst im Dezember diskutieren, damit alle die Möglichkeit haben, sich in die «nicht ganz einfache» Thematik einzulesen.
«Schule in Zahlen» heisst ein 46-seitiges Werk, das die Finanzkommission im Auftrag des Gemeinderates erarbeitet hat. Das Grundlagenpapier wurde auch zusammengestellt, weil der Zusammenarbeitsvertrag im Schulbereich mit den Gemeinden Oberdorf und Rüttenen überarbeitet werden soll. Der Vertrag stammt aus dem Jahr 2008. Seither hat sich einiges verändert. So werden beispielsweise die Lehrerlöhne nicht mehr subventioniert, sondern Schülerpauschalen ausbezahlt. Ein anderes Beispiel ist die neue Rechnungslegung HRM2, mit der die Zinsen und Amortisationen der Schulliegenschaften neu im Bereich «Bildung» aufgeführt werden.
Rolf Truninger (Präsident Finanzkommission) erklärte den Gemeinderäten die wichtigsten Punkte des Papiers, ohne «dass ich nochmals auf alle Zahlen und Tabellen zurückkomme». Ganz ohne Zahlen ging es dann aber doch nicht. Der Bericht zeigt auf, was die Schule und die einzelnen Schüler effektiv kosten. Da die Primarschulen in den drei Gemeinden einzeln geführt werden und nur die Oberstufe eine gemeinsame Schule ist, mussten die Zahlen dementsprechend aufgeschlüsselt werden. Mit eingeflossen sind auch die Verwaltungskosten, sowie die Material- und Bildungskosten. Laut Truninger kostete ein Kindergärteler im Jahr 2016 12 396 Franken (Bruttokosten). Für einen Primarschüler wurden 15 030 Franken ausgegeben, für einen Sekundarschüler 21 245 Franken und für einen Musikschüler 2082 Franken.
2016 besuchten 113 Schülerinnen und Schüler die Sekundarschule in Langendorf. 47 Jugendliche kamen aus Langendorf selbst, 42 aus Oberdorf und 24 aus Rüttenen. Der Kostenteiler des bestehenden Vertrages verteilt die Kosten nun aber nicht nach der Anzahl Schüler, sondern nach der Einwohnerzahl. So gerechnet profitiere Oberdorf, da die Gemeinde mehr Schüler pro 1000 Einwohner habe als Langendorf und Rüttenen.
«Das ist schon seit mehreren Jahren so», erklärte Truninger. Das Fazit war für ihn deshalb klar: «Der heutige Vertrag ist unvorteilhaft für Langendorf.» In einem neuen Vertrag müssten die Kosten zwingend nach der Anzahl der Schüler berechnet werden. «Das machen auch die anderen Schulkreise.»
Hans-Peter Berger erklärte, dass der Lenkungsausschuss der Geslor (gemeinsame Schule Langendorf-Oberdorf-Rüttenen) das Thema bereits aufgenommen habe. «In Oberdorf und Rüttenen ist bekannt, dass wir nicht glücklich sind mit dem heutigen Zustand. Wir werden deshalb schon bald Kontakt aufnehmen mit unseren Nachbarn.» Berger zeigte sich zuversichtlich, dass eine vernünftige Lösung gefunden werde.
Das Budget für 2018 wurde einstimmig verabschiedet. Seit der ersten Lesung habe sich, so Gemeindeverwalter Kurt Kohl, nicht mehr allzu viel verändert. Die Zahlen sind auf der Basis des neuen Steuersatzes von 119 Prozent gerechnet. Die Asylunterkunft soll nächstes Jahr noch nicht rückgebaut werden. Die neue Kehrichtentsorgungsstelle wurde ebenfalls gestrichen. Dies alles bringt Verbesserungen von 436'000 Franken und einen voraussichtlichen Ertragsüberschuss von gegen 845'100 Franken.