Gerlafingen
1,5 Mio. Franken Überschuss – Gerlafingen kann Eigenkapital aufbauen

Zwar hatte man in Gerlafingen einen Ertragsüberschuss budgetiert. Er fiel aber um ein Vielfaches höher aus, als man dachte. Die Gemeinde hat mehr Steuern eingenommen und weniger ausgegeben.

Gundi Klemm
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Gerlafingen baut ein Polster auf.

Gerlafingen baut ein Polster auf.

Hanspeter Bärtschi

Mit «etwas weniger Aufwand und mehr Steuern» begründete Gemeindeverwalterin Marlise Tüscher die positive Jahresrechnung 2020 in Gerlafingen. Der Gesamtertrag liegt bei 31,8 Mio. Franken. Budgetiert war ein Ertragsüberschuss von 115'600 Franken.

Schon die Gemeinderechnung 2019 hatte ein Plus von 1,5 Mio. Franken erbracht. Der damalige Ertragsüberschuss und der diesjährige von 1,48 Mio. Franken vergrössern das Eigenkapital auf 7,43 Mio. Franken.

Coronabedingt gab es auch mehr Stellvertretungen

Im Finanz- und Steuerhaushalt von 19,4 Mio. Franken wurden Mehreinnahmen in Höhe von 1,5 Mio. Franken verbucht. Begründet wurden kleinere Budgetabweichungen, die schon coronabedingt bei der Gesundheit und in der Sozialen Sicherheit sichtbar werden. Davon betroffen war auch die Personalsituation, in der Vertretungen nötig waren.

«Gut gebettet», so Tüscher, sei man in den Spezialfinanzierungen, wo ein kleiner Mehraufwand beim Wasser durch Rücklagen verkraftet werden könne. Im Investitionsbereich wurde bei Nettoauslagen von 520'000 Franken statt der budgetierten Million nicht alles Geplante auch ausgelöst.

Gratulation zur Budgetdisziplin

Dem Urteil über die bereits revidierte Rechnung durch Gemeindepräsident Philipp Heri: «Das Ergebnis ist uns sehr willkommen», schloss sich Vizepräsident Thomas Wenger mit einem Kompliment zur eingehaltenen Budgetdisziplin an. Der Gemeinderat verabschiedete die Jahresrechnung einstimmig zu Handen der Gemeindeversammlung am 30. Juni. In der Kompetenz des Gemeinderates wurden die Nachtragskredite bewilligt.

Kurz erläuterte Marlise Tüscher auch die Situation bezüglich Abschreibungen im Bereich Steuern und Gebühren von natürlichen und juristischen Personen im Vergleich zu Nachbargemeinden. Seit 2018 konnte dieser Quotient kontinuierlich auf jetzt 2,78 Prozent gesenkt werden.

Finanzielle Hilfe für die «KinderOase»

Wie viele Betreuungseinrichtungen hat die «KinderOase» unter den Einwirkungen der Pandemie gelitten. In der gemeinderätlichen Strategie-Kommission waren die Gründe für die finanziellen Schwierigkeiten in weniger beteiligten Kindern wegen Homeoffice der Eltern oder Kurzarbeit erkannt worden.

Der Vorschlag an den Rat lautete, ein zinsloses Darlehen über 30'000 Franken zu gewähren. Erwartet wird ein Rückzahlungsplan. Die Gemeinde unterstützt alljährlich diese Kindertagesstätte im Dorf mit 180'000 Franken. «Die ‹KinderOase› darf nicht sterben», hiess es in mehreren Voten im Gemeinderat.

Zustimmung fand, dass im Verein ein externer Fachmann für Buchhaltung beigezogen wird, um die Möglichkeiten von Härtefallzahlungen auszuloten. Zudem nimmt Stephan Joss (SVP) Einsitz im Vorstand des Trägervereins, um den Willen der Gemeinde zur Mitarbeit zu bekunden.

Studie für das Gebiet Zielmatten

Das Gebiet Zielmatten soll eine Entwicklung erfahren. Durch das Entgegenkommen der Erbengemeinschaft Moser soll dazu eine Studie erarbeitet werden.