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Der Langendörfer Gemeinderat bewältigte zum Auftakt eine reich befrachtete Geschäftsliste.
Mit welcher Themenfülle sich Gemeinderäte befassen, erlebten die drei neuen Mitglieder Barbara Obrecht Steiner (FDP), Thomas Anderegg (SVP) und Christoph Loser (FDP) gleich zum Start in ihre Amtszeit. Gemeindepräsident Hans-Peter Berger (SP) begleitete die Vereidigung aller Ratsmitglieder mit würdigenden Worten und legte allen ans Herz, «dass wir zusammen unsere Gemeinde führen». Die gemeinsame Lösung von Sachfragen zum Wohl von Langendorf stehe dabei weit mehr im Vordergrund als parteipolitische Differenzen.
Inzwischen überzeugt vom neuen Ressortsystem, das jedem Ratsmitglied einen Verantwortungsbereich zuweist, stellte Berger die diesbezügliche Ressortzuteilung zur Diskussion. Thomas Anderegg hätte sich zwar lieber in der Zuständigkeit für die Bildung gesehen, akzeptierte aber nach Aufzählung der Gründe für diese Aufteilung den Finanzbereich. Aus der FDP hiess es dazu, dass beispielsweise Obrecht in der Ressort-Verantwortung für
Soziale Institutionen langjährige Vorkenntnisse ebenso wie Loser Eignung für den neu zugeteilten Bildungsbereich mitbringe. Zudem sei die SVP erstmalig im Rat vertreten. Die Planung liegt weiterhin bei Ivan Flury, das Ressort Elektra bei Patrick Suter, Monika Roth Mock «managt» alle Fragen um Jugend und Kultur, Sicherheit und Umwelt liegen in den Händen von Gisela Schultis, und Daniel Hürlimann, zugleich als Gemeindevizepräsident gewählt, vertritt das Bauwesen. Andrea Kronenberg wurde als Friedensrichterin und Roland Minder als Inventurbeamter bestätigt.
- zu öffentlichen Sprechstunden zu Fragen Gestaltungsplan Delta-Areal und Ortsplanungsrevision an den Dienstagen 22. 8. und 12. 9. von 19-21 Uhr in die Gemeindeverwaltung eingeladen;
- die Behandlung des Geschäftes «Traglufthalle Freibad Zuchwil» wegen erwarteter Beitragspflicht ans Hallenbad Oberdorf zurückgestellt;
- den auf 5000 Franken bezifferten Planungsaufwand für den Gestaltungsplan Stöcklimatt-Weissensteinstrasse, den die kommunale Planungskommission für die privaten Eigentümer geleistet hatte, zurückgefordert;
- die Kompetenz an die Baukommission erteilt, Belagsreparaturarbeiten auf Dorfstrassen, den Deckbelag für den Steinackerweg und die Erneuerung des Dorfplatzes in Auftrag zu geben;
- erfahren, dass die Überschreibung von 46 Quadratmetern ab Parzelle 1088 ins öffentliche Strassenareal erfolgt ist. (gku)
Einverstanden war der Rat mit der ergänzten Liste der Funktionäre und Kommissionsmitglieder sowie Gemeindevertretungen in Zweckverbänden und Institutionen. Benannt wurden auch die 10 Mitglieder der Spezialkommission Schulraumerweiterung, die laut Berger schon getagt hat und dabei ist, etliche Knackpunkte mit Vollgas zu lösen.
Im Zentrum von Langendorf liegt ein grosser Parkplatz, der insgesamt 46 Parkplätze umfasst. Die Besonderheit besteht darin, dass der nördliche Teil sich immer schon in Gemeindebesitz befindet und als Parkraum bewirtschaftet wird. Der südliche Teil wurde 2011 von der Migros als deren ehemaliger Angestelltenparkplatz erworben und ist bezüglich kostenpflichtigen Parkens ungeklärt. Namens der Baukommission erläuterte Daniel Hürlimann das «für Langendorf wichtige Projekt», das dieses Gelände aufwerten und eine einheitliche Bewirtschaftung mit neuer Parkuhr ermöglichen soll. Die Zufahrt soll künftig nur noch über die Heimlisbergstrasse erfolgen. Der vorhandene Brunnen und die bestehende Platane sollen bedeutend mehr Raum erhalten. Zudem sollen Randsteine erneuert und Markierungen vorgenommen werden.
Die Dienstbarkeit für einige Parkplätze zugunsten des Weissenstein-Pubs bleibt erhalten. Patrick Suter warb indes für Zurückhaltung und eine Gesamtbetrachtung des Vorhabens in der Langendörfer Kernzone. Doch Ivan Flury hielt nichts von weiterer Verzögerung, denn die dortige «Moorerei» müsse beseitigt und Baum und Brunnen geschützt werden, zumal das Geld dafür mit 40'000 Franken längst budgetiert sei. Mit 8:1 stimmte der Rat zu.
Steigende Tonnagen von Stein und Metall, die direkt im inmitten eines Wohngebietes liegenden Werkhof abgeladen werden, lassen vermuten, dass laut Flury «die Region in Langendorf entsorgt». Zwei Drittel der hier vorfahrenden Fahrzeuge gehörten Auswärtigen. Das sei unzumutbar für das Quartier und ebenso für die Werkhofmitarbeitenden, so der Gemeinderat. Hierzu müsse dringend eine Lösung gefunden werden. Deshalb wird der Werkhofverantwortliche in die nächste Ratssitzung eingeladen.
Da aber auch die Langendörfer Bevölkerung direkt im Werkhof entsorgt, kann, wie einstimmig beschlossen, von jährlich drei bisherigen Sammeltouren wegen der Mengenverringerung von 2018 an auf eine reduziert werden. Mit dieser Massnahme spart die Gemeinde 2500 Franken.
Als «coole Sache» bezeichnete der Gemeindepräsident dieses Projekt, das Geschäftsidee, Ökologie und Soziales verbinde. Der Verein Collective will nicht nur einen Hauslieferdienst für Güter des täglichen Gebrauchs, sondern weitere Dienstleistungen im Rahmen eines Velo-Service anbieten, um Personen mit Schwierigkeiten auf dem Ersten Arbeitsmarkt eine sinnvolle Beschäftigung zu ermöglichen.
Um sein Liefergebiet über Solothurn hinaus auszuweiten, bittet der Verein um Unterstützung: für das Startjahr 4000 Franken, in den folgenden beiden Jahren je 2000 Franken. Der Rat stimmte zu mit Ergänzung durch Barbara Obrecht Steiner, dass Stellenlose, die von der Sozialregion gemeldet werden, bevorzugt ins Collectors-Programm aufgenommen werden.