Derendingen
Nach 208 Sitzungen ist Schluss: Schlüsselübergabe von Kuno Tschumi an Roger Spichiger

Der Gemeinderat Derendingen hat erstmals in seiner neuen Zusammensetzung getagt. Die Gemeinderäte wurde vereidigt, als neuer Gemeindevizepräsident wurde Roger Siegenthaler (FDP) gewählt.

Rahel Meier
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Kuno Tschumi übergibt den Schlüssel an Roger Spichiger

Kuno Tschumi übergibt den Schlüssel an Roger Spichiger

Hanspeter Bärtschi

Nun ist wirklich Schluss. 208 Mal hat Kuno Tschumi in den letzten 16 Jahren seine Gemeinderatskolleginnen und - kollegen zu einer Gemeinderatssitzung begrüsst. Am Donnerstagabend war es nun definitiv die letzte. Allerdings hat er die Sitzung nach der Vereidigung des neu gewählten Gemeinderates verlassen, vorher aber noch symbolisch den Schlüssel zur Gemeindeverwaltung an seinen Nachfolger Roger Spichiger übergeben.

«Die Anforderungen sind in den letzten 16 Jahren stetig gestiegen. Es gibt immer mehr Vorschriften. Der Gemeinderat und das Gemeindepräsidium steht vermehrt im Fokus der Öffentlichkeit. Ich freue mich, dass ich die Gemeinde an kompetente Gemeinderäte weitergeben kann, meinte er.

«Hebeds guet, macheds guet»,

so das Schlusswort Tschumis.

Zusammenarbeit war immer eine Freude

«Es ist mir eine Ehre und Freude, diesen Schlüssel zu erhalten», erklärte daraufhin Roger Spichiger. Es mache gar keinen Sinn, alles aufzuzählen, was in der Zeit von Kuno Tschumi in Derendingen passiert sei. «Deine Leistungen sind weit über das Dorf hinaus sichtbar.» Was Spichiger speziell in Erinnerung bleibt, ist Tschumis trockener Humor.

«Wir haben viele Projekte gemeinsam bearbeitet, haben viel diskutiert, hatten schlaflose Nächte. Wir haben aber auch viel zusammen gelacht. Deine Sprüche waren oft wirklich der Burner.»

Danach vereidigte Gemeindepräsident Roger Spichiger seine Gemeinderatskolleginnen und-kollegen.

Vereidigung der Gemeinderäte (von link): Kosovare Fetahu (SP), Christine Bänninger (SP), Urban Cueni (CVP), André Winiger (SVP), Riccardo Sturzo (FDP) und Roger Siegenthaler (FDP).

Vereidigung der Gemeinderäte (von link): Kosovare Fetahu (SP), Christine Bänninger (SP), Urban Cueni (CVP), André Winiger (SVP), Riccardo Sturzo (FDP) und Roger Siegenthaler (FDP).

Hanspeter Bärtschi

Er gratulierte ihnen vorgängig zur Wahl und dankte für die Bereitschaft, sich zum Wohl der Gemeinde einzusetzen. «Von einem Gemeinderat wird heute viel verlangt und man wird schnell kritisiert», meinte er. Dem könne man mit einer gradlinigen Politik und offener Information begegnen. «Das Wichtigste ist, dass wir zusammenarbeiten um Derendingen gemeinsam vorwärts zu bringen». Spichiger machte die Gemeinderäte zudem auf das Amtsgeheimnis aufmerksam, dem sie unterstehen.

Der Gemeinderat Derendingen wurde auf die neue Legislatur hin von elf auf sieben Mitglieder verkleinert. Neu arbeiten die Gemeinderäte zudem im Ressortsystem. Nach der Vereidigung wurden die Ressorts verteilt und Roger Siegenthaler (FDP) als Gemeindevizepräsident gewählt. Zudem wurden die Kommissionsmitglieder, Delegierte und Funktionäre gewählt.

Ressortverteilung im Gemeinderat Derendingen

  • Präsidiales / Personal / Regionales / Wirtschaft / öffentliche Sicherheit: Roger Spichiger (SP, Gemeindepräsident)
  • Finanzen / Steuern / Liegenschaften: Kosovare Fetahu (SP)
  • Bau / Planung / Entwicklung: Roger Siegenthaler (FDP, Gemeindevizepräsident)
  • Hoch- und Tiefbau (Werke): André Winiger (SVP)
  • Soziales / Familie /Gesellschaft / Alter / Pflege: Urban Cueni (CVP)
  • Bildungswesen: Christine Bänninger (SP)
  • Kultur / Jugend / Freizeit: Riccardo Sturzo (FDP)

Spende für Opfer in Haiti

Unter dem Traktandum Verschiedenes gab Urban Cueni (Ressortleiter Soziales) bekannt, dass die Gemeinde Derendingen 6000 Franken für die Erdbebenopfer in Haiti spendet. «Da ich noch nicht offiziell im Amt war, habe ich heute bei Kuno Tschumi nachgefragt, wie ich vorgehen soll», erklärte Cueni.

Tschumi habe daraufhin kurzerhand sozusagen als seine letzte Amtshandlung den Nachtragskredit in seiner Kompetenz als Gemeindepräsident bewilligt. Es gibt ein Konto in der Gemeinderechnung, das für solche Fälle vorgesehen ist. Dieses wird nun aber leicht überschritten. Der Gemeinderat Derendingen nahm dieses Vorgehen mit zustimmendem Kopfnicken zur Kenntnis.