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Solothurn
Lebern-Bucheggberg-Wasseramt
Bucheggberger Gemeindepräsidentinnen und Gemeindepräsidenten wollen das Leitgemeinde-Modell im Regionalen Sozialdienst Bucheggberg Biberist Lohn-Ammannsegg (BBL) hinterfragen.
Die Personalsituation im Regionalen Sozialdienst Bucheggberg Biberist Lohn-Ammannsegg (BBL) bereitet den Bucheggbergern Sorge. Deshalb liessen sich die Gemeindepräsidentinnen und Gemeindepräsidenten an ihrer Sitzung in Lüterswil-Gächliwil von Sandra Nussbaumer zur Situation informieren. Nussbaumer präsidiert die regionale Sozialkommission, das Aufsichtsgremium des Sozialdienstes mit den Vertretern von den zehn Mitgliedsgemeinden.
Nussbaumer sprach von kursierenden Gerüchten und mangelhafter Information. «Heute hat sich die Situation beruhigt.» Viel Bewegung gab es, weil die bisherige Leiterin Marlies Jeker ersetzt werden musste. Die Leitung wurde ausgeschrieben, und man einigte sich auf eine Person, die aber bereits nach drei Wochen den Bettel hinwarf.
Nussbaumer sei sich nicht sicher, weshalb die Person gleich wieder kündigte und ob deren Begründungen nur vorgeschoben waren, weil sie auch noch eine andere Stelle in Aussicht hatte. «Nach drei Wochen fehlenden politischen Rückhalt festzustellen, ist etwas früh. Zumal die Person vom Gemeinderat von Biberist zum Start der neuen Legislatur an eine Sitzung eingeladen wurde.»
Unerwartete Kündigungen verschärften die personelle Situation im Sozialdienst. Pensionär Olaf Wirtz, früher Leiter des Sozialdienstes Wasseramtes, stellte sich auf Anfrage zur Verfügung, die Leitung interimistisch zu übernehmen. «Mit ihm kam eine Beruhigung der Situation. Das ist wichtig für das tägliche Geschäft des Sozialdienstes», so Nussbaumer. Nun sei die zweite Person, die im Frühjahr in die Endausscheidung kam, nochmals angefragt worden, ob sie die Leitung übernimmt. Nach ihrer Zusage habe nun auch der Gemeinderat von Biberist sein Okay gegeben.
In der Diskussion der Bucheggberger Präsidentinnen und Präsidenten wurde publik, dass im Vergleich der Sozialregionen, der vom Verband der Solothurner Einwohnergemeinden lanciert wurde, zwei Regionen sich nicht an der Umfrage beteiligten, einerseits Thal/Gäu und andererseits der BBL. Die Auswertung sei erfolgt, berichtete Verena Meyer (Buchegg). «Auch wenn der BBL sich nicht an der Umfrage beteiligte, könnte man vielleicht von den empfohlenen Massnahmen lernen.»
Sie stellte aber gleichzeitig die Frage: «Ist das bestehende Leitgemeinde-Modell für uns das richtige, oder müssen wir das Modell ändern?» Nussbaumer erklärte, dass die Lehren gezogen worden seien, aktuell die Informationen viel besser fliessen, aber nach wie vor schlecht definiert sei, was die Aufgaben der Sozialkommission sind. Meyers Kolleginnen und Kollegen gaben unterschiedliche Voten ab, aber in der Tendenz ist man mit dem aktuellen Modell nicht glücklich. Beschlossen wurde, mit Stefan Hug, Gemeindepräsident der Leitgemeinde Biberist, und mit Lohn-Ammannsegg das Gespräch zu suchen.
Während sich in der Sozialregion die Situation für die Bucheggberger verbessern soll, hat sich beim Alterssitz Buechibärg eine neue Problematik eröffnet. Zurückgetreten sind mit Ausnahme von Silvia Stöckli (Lüterswil-Gächliwil), die als Vertretung der Gemeindepräsidien im Vorstand sitzt, alle übrigen vier teilweise langjährigen Vorstandsmitglieder.
Der Alterssitz-Vorstand hatte im September 2020 eine Lösung für die Leitung des Alterssitzes über das Jahr 2025 hinaus präsentiert, während die Präsidentinnen und Präsidenten spätestens auf 2025 für eine neue Ausschreibung der Leitung plädierten. Daraufhin beschloss im Oktober der Vorstand: «Die Nachfolgeregelung soll auf das Jahr 2025 regelkonform vorgenommen werden, indem die Stelle ausgeschrieben wird.» Aber das Geschirr war bereits zerschlagen. Anfang 2021 demissionierten vier der fünf Alterssitz-Vorstandsmitglieder.
«Unsere Herausforderung ist es neue Vorstandsmitglieder zu suchen. Die Bisherigen werden im November aufhören», mahnte Markus Menth, Präsident der Konferenz. Susanne Rufer (Lüsslingen-Nennigkofen) und Meyer wollen via Inserat die gesamte Bevölkerung informieren. Bernhard Jöhr (Messen) fand: «Es braucht noch mehr als ein Aufruf. Wir stehen in der Verantwortung. Wir müssen aktiv suchen. Die grösseren Gemeinden müssen den Vorstand wieder vervollständigen.»