Eine Zonenplanänderung soll den Weg frei machen für Veränderungen beim «Bad Kyburg». Der Gastrobetrieb wird umgenutzt, auf dem heutigen Parkplatz soll ein Mehrfamilienhaus erstellt werden.
Seit mehr als einem Jahr ist der Gasthof Bad Kyburg verwaist. Schon bald nach der Kündigung des ehemaligen Pächters wurde bekannt, dass das Gebäude umgenutzt werden soll. Deshalb musste auch die Buechibärger Bier AG, die in den Räumlichkeiten eingemietet war, ausziehen. Nun liegt die Änderung des Bauzonenplanes auf, in der die Ideen für die Umnutzung ersichtlich sind.
Der Gasthof Bad Kyburg ist das erste Gebäude, das bei der Einfahrt in die Ortschaft Kyburg zu sehen ist. Das klassizistische Gasthaus – mit seiner annähernd achsensymmetrischen Gestalt, dem zentralen Dreiecksgiebel und dem flachen Walmdach – ist im Bundesinventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS) als bedeutendster Bau in Kyburg aufgeführt und als Spezialfall klassiert.
Die Parzelle, auf der der Gasthof steht, ist im Westen von einem Waldgebiet in der Grösse von 918 Quadratmeter abgegrenzt. Das Waldstück wird vom «Höllgraben» durchflossen. Der Bach ist teilweise offengelegt und teilweise eingedolt.
Auf der Parzelle liegt heute auch noch ein Parkplatz mit einer Gesamtfläche von 1168 Quadratmeter. Der Parkplatz liegt nordwestlich des Gasthofes und ist leicht erhöht. Das Grundstück befindet sich heute in der Nutzungszone Kernzone Kyburg und ist mit der Ortsbildschutzzone überlagert. Der Gasthof Bad Kyburg ist weiter als erhaltenswertes Kulturobjekt eingestuft.
Die letzte Ortsplanungsrevision wurde in Kyburg-Buchegg im Jahr 2011 vorgenommen, 2012 wurde der Gasthof umgebaut, saniert und die Räume für die Brauerei erstellt.
«Dass der Gastro- und Hotelbetrieb des Gasthof Bad Kyburg eingestellt wird, war damals nicht voraussehbar»,
steht im Raumplanungsbericht, der als Ergänzung zur Planänderung auf der Homepage der Gemeinde Buchegg einsehbar ist.
Mit der Aufgabe des Gastronomiebetriebes ist auch die grosse Parkplatzfläche nicht mehr nötig. Damit diese – wie es der Eigentümer gerne möchte – bebaut werden kann, muss ein neues Baufeld ausgeschieden werden mit dem Lage und Grösse eines neuen Baukörpers definiert werden.
Der neue Baukörper muss sich dem «Bad Kyburg» unterordnen und darf das bestehende Gebäude nicht konkurrenzieren. Er soll sich in einer schlichten und modernen Architektur in das geschützte Ortsbild einfügen. Die Planung zeigt ein Baufeld von 35 Meter Länge und zehn Meter Breite. Darin soll ein rund 30 Meter langes Gebäude platziert werden.
Der heutige Gasthof soll zu Wohnraum umgenutzt werden. Rückwärtig ist der Bau einer Einstellhalle im Bereich des Hanges geplant, welche sowohl vom bestehenden Gasthof als auch vom neu zu erstellenden Mehrfamilienhaus her zugänglich ist. Die Einfahrt in die Einstellhalle wird über die bestehende südwestliche Zufahrt zur Rückseite des Hauses erfolgen. Mit der Einstellhalle entfällt die bisherige Nutzung des Parkplatzes.
Für das geplante Mehrfamilienhaus besteht laut Raumplanungsbericht noch kein konkretes Vorprojekt. Der Baukörper wird über der Einstellhalle im Bereich des ausgeschiedenen Baufeldes zu stehen kommen.
Die Planung wird in enger Zusammenarbeit mit dem Amt für Denkmalpflege erfolgen. Baukommission und Gemeinderat Buchegg unterstützen laut Bericht die Erstellung eines neuen Baufeldes und damit auch den Bau des neuen Mehrfamilienhauses.
Öffentliche Auflage Änderung (Ergänzung) Zonenplan GB Nr. 131 «Gasthof Bad Kyburg» noch bis zum 16. Juli.