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Der Gemeinderat Recherswil beauftragt die Planungs- und Liegenschaftenkommission mit dem Abriss des alten Feuerwehrmagazins.
Das alte Feuerwehrmagazin der Gemeinde Recherswil ist sanierungsbedürftig. Heute lagern die Gemeinde und die Schule einige Gegenstände in diesem Gebäude. Zudem hat die Musikgesellschaft ein Podest für Konzertauftritte und der Kaninchen- und Geflügelzüchterverein Kaninchenställe eingelagert. 2018 wurde ein Kredit für die Sanierung des Feuerwehrmagazins an der Gemeindeversammlung abgelehnt. Am Vereinskonvent zeigten die Vereine laut Gemeindepräsident Hardy Jäggi wenig Interesse am Erhalt des Gebäudes oder daran, bei einer Sanierung aktiv mitzuhelfen.
Die Planungs- und Liegenschaftenkommission (PLK) hat deshalb seither diverse Varianten und Grobkostenschätzungen erstellt. Diese gehen von einem ersatzlosen Abbruch des Gebäudes bis hin zu einem Abbruch mit Neubau für 190'000 Franken. Es sei aber nicht Sache der Gemeinde, den Vereinen Lagerplatz zur Verfügung zu stellen. Alles was die Gemeinde und die Schule im Magazin eingelagert habe, könne auch an einem anderen Ort in einer Gemeindeliegschaft untergebracht werden. Die PLK stellt darum – auch mit Blick auf die finanzielle Lage Recherswils – den Antrag, das Gebäude abzureissen.
Christian Erzer (FDP) bedauert diesen Entscheid. «Wir zahlen Geld für regionale Institutionen. Für die eigenen Vereine machen wir nichts.» Er fragte sich zudem, ob die Vereine genügend Einkünfte hätten, um Lagerraum zu mieten. Hardy Jäggi widersprach: «Die Vereine erhalten jährlich Beiträge von der Gemeinde und können unsere Räumlichkeiten gratis nützen.» Hier gehe es nur um die Lagermöglichkeiten.
Jan Flückiger (FDP) war hin- und hergerissen. «Wir sind grundsätzlich nicht dazu verpflichtet, Lagerraum zur Verfügung zu stellen. Ich finde trotzdem, dass es ein schlechtes Zeichen ist.» Für Peter Christen (SP) geht die Sicherheit vor. «Das Gebäude ist in einem schlechten Zustand. Wollen wir riskieren, dass jemandem etwas auf den Kopf fällt?» Er, so Erzer, befürchte, dass der Anlass des Kaninchen- und Geflügelzüchtervereins danach sterben wird.
Irene Rüfenacht (CVP) fand es komisch, dass man von der Spielgruppe Miete für ein neues Lokal verlange, zwei Vereinen aber gratis Lagerraum zur Verfügung stelle. «Bisher war das problemlos möglich, und das ist für mich auch in Ordnung. Aber die Sanierung ist zu teuer.»
Hardy Jäggi machte nach all diesen Voten einen Kompromissvorschlag. «Wir reissen das Magazin wie vorgeschlagen ab. Wir nehmen aber mit den beiden Vereinen, die jetzt noch Sachen im Magazin lagern, Kontakt auf und helfen ihnen dabei, einen neuen Platz zu finden.» Gleichzeitig solle die PLK damit beauftragt werden, die Kosten für den Rückbau zu ermitteln. Diesem Vorschlag wurde mit vier Ja, zwei Nein und einer Enthaltung zugestimmt.
Die Spielgruppe Sunnechringeli kann künftig den Kindergarten im Winkel als Spielgruppenlokal nützen. Bisher war sie in einem Container untergebracht. Dort seien Komfort und Platzangebot nur gering. Deshalb wurden Recherswiler Kinder in andere Spielgruppen gebracht.
Nach eingehenden Gesprächen hat die vorberatende PLK mit der Spielgruppe vereinbart, dass sie einen monatlichen Mietzins von 200 Franken für das Lokal bezahlt. Dies sei als Anteil an die Heiz- und Nebenkosten zu verstehen. Der Verein generiere mit der Spielgruppe auch einen Verdienst, weshalb dieser Betrag gerechtfertigt sei. Zudem geht die PLK davon aus, dass mit den neuen Räumlichkeiten auch wieder mehr Recherswiler Kinder ins Sunnechringeli kommen werden.
Im Gemeinderat stiess der Antrag auf gemischte Gefühle. Irene Rüfenacht setzte sich dafür ein, dass die Spielgruppe von der Miete befreit wird. In umliegenden Gemeinden müsse auch nichts bezahlt werde, und andere Vereine dürften die Lokalitäten in Recherswil gratis nützen. Peter Christen hingegen fand den Betrag von 200 Franken angebracht. Er regte zudem an, dass sich die Spielgruppenverantwortlichen mit der Schule austauschen sollten.
Das befürwortet Jan Flückiger auch. Dies könne aber nicht mit der Miete des Kindergartens verknüpft werden. «Es gibt heute schon Kontakte zwischen Spielgruppe und Schule. Das muss auch weiterhin informell passieren», so Flückiger. Als Ressortleiter Bildung werde er sich aber noch erkundigen, wie das heute genau funktioniere und ob Bedarf bestehe, diesen Austausch allenfalls zu vertiefen.