Ein neues Buch zeugt von den faszinierenden römischen Münzhorten aus dem Kanton Solothurn.
Ob als zufällig verlorene Geldbörse, als absichtlich im Boden verborgener Schatz oder als Weihegabe an die Götter an einem heiligen Ort deponiert: Sammelfunde von Münzen, sogenannte Münzhorte, beflügeln die Fantasie.
So auch die Geschichte um den weitaus grössten antiken Münzschatz des Kantons Solothurn: 1935 wurde in Olten bei der Korrektion der Dünnern ein aufsehenerregender Fund mit über tausend Münzen entdeckt. Arbeiter und Publikum sollen damals noch nachts die Fundstelle nach Münzen abgesucht haben.
Die Prägungen auf den Münzen zeigen, dass der Schatz um 273/274 nach Christus nahe der Dünnern vergraben wurde. Damals gab es triftige Gründe, sein Geld zu verstecken: Es herrschte Bürgerkrieg und kam immer wieder zu Germaneneinfällen.
Insgesamt stammen in der kantonalen archäologischen Sammlung über 1000 römische Münzen aus Schatz- oder Depotfunden. Nun sind die 17 bekannten Münzhorte aufgearbeitet und in Buchform veröffentlicht. Für die Publikation wurden die noch erhaltenen Münzen des Schatzes fotografiert, neu bestimmt sowie die Fund- und Sammlungsgeschichte wissenschaftlich ausgewertet.
Nebst dem grossen Münzschatz aus Olten stellt das Buch 16 weitere römische Horte vor, vom ersten überlieferten «Schatzfund», 1549 in Erschwil zum Vorschein gekommen, bis zum aktuellsten Hortfund, 2017 in der römischen Villa von Oensingen entdeckt. (szr)
An der Vernissage vom 29. November um 19 Uhr im Haus der Museen Olten stellt Autor Christian Schinzel die wichtigsten Funde vor.