Vernissage in Olten
2000 Jahre alte Münzen beflügeln die Fantasie: Ende Monat werden antike Schätze aus dem Kanton Solothurn öffentlich ausgestellt

Ein neues Buch zeugt von den faszinierenden römischen Münzhorten aus dem Kanton Solothurn.

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Der um 130 nach Christus versteckte Münzschatz aus Matzendorf besteht fast nur aus Silbermünzen.

Der um 130 nach Christus versteckte Münzschatz aus Matzendorf besteht fast nur aus Silbermünzen.

Kantonsarchäologie

Ob als zufällig verlorene Geldbörse, als absichtlich im Boden verborgener Schatz oder als Weihegabe an die Götter an einem heiligen Ort deponiert: Sammelfunde von Münzen, sogenannte Münzhorte, beflügeln die Fantasie.

So auch die Geschichte um den weitaus grössten antiken Münzschatz des Kantons Solothurn: 1935 wurde in Olten bei der Korrektion der Dünnern ein aufsehenerregender Fund mit über tausend Münzen entdeckt. Arbeiter und Publikum sollen damals noch nachts die Fundstelle nach Münzen abgesucht haben.

Ein kleiner Teil des Münzschatzes aus der Dünnern bei Olten.

Ein kleiner Teil des Münzschatzes aus der Dünnern bei Olten.

Kantonsarchäologie

Die Prägungen auf den Münzen zeigen, dass der Schatz um 273/274 nach Christus nahe der Dünnern vergraben wurde. Damals gab es triftige Gründe, sein Geld zu verstecken: Es herrschte Bürgerkrieg und kam immer wieder zu Germaneneinfällen.

Insgesamt stammen in der kantonalen archäologischen Sammlung über 1000 römische Münzen aus Schatz- oder Depotfunden. Nun sind die 17 bekannten Münzhorte aufgearbeitet und in Buchform veröffentlicht. Für die Publikation wurden die noch erhaltenen Münzen des Schatzes fotografiert, neu bestimmt sowie die Fund- und Sammlungsgeschichte wissenschaftlich ausgewertet.

Silbermünze mit Porträt des Kaisers Hadrian. Auf der Rückseite ist Felicitas, Göttin des Glücks, abgebildet. 120–121 nach Christus.

Silbermünze mit Porträt des Kaisers Hadrian. Auf der Rückseite ist Felicitas, Göttin des Glücks, abgebildet. 120–121 nach Christus.

Kantonsarchäologie

Nebst dem grossen Münzschatz aus Olten stellt das Buch 16 weitere römische Horte vor, vom ersten überlieferten «Schatzfund», 1549 in Erschwil zum Vorschein gekommen, bis zum aktuellsten Hortfund, 2017 in der römischen Villa von Oensingen entdeckt. (szr)

An der Vernissage vom 29. November um 19 Uhr im Haus der Museen Olten stellt Autor Christian Schinzel die wichtigsten Funde vor.

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