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Kanton Solothurn
Nach den Sommerferien wurde an den Solothurner Schulen kaum getestet – trotzdem wurden viele Ansteckungen gezählt. Nun, nach den Herbstferien, ist die Situation umgekehrt: Es wird viel mehr getestet, gleichzeitig kam es bisher aber zu weniger Ansteckungen.
Als die Sommerferien zu Ende gingen, dauerte es nicht lange und die Ansteckungen an den Solothurner Schulen nahmen zu. Nach einer Woche waren 13 Klassen in Quarantäne, später kamen weitere dazu. Und es muss davon ausgegangen werden, dass es weitere Ansteckungen unter den Kindern gab, die gar nicht bekannt wurden.
Denn: Die allermeisten Schulen wussten gar nicht, ob sie positive Coronafälle haben oder nicht. Zwei Drittel der Schulträger testeten in der ersten Woche nach den Sommerferien nicht repetitiv. Und da dort, wo die Schulen testeten, die Eltern immer noch entscheiden konnten, ob ihr Kind in das Röhrchen spucken muss oder nicht, bedeutete das im Endeffekt: Fünf von sechs Schülerinnen und Schülern wurden nicht getestet.
Nun, nach den Herbstferien, ist das Bild ein anderes. 60 Prozent der Schulträger haben repetitive Tests angeboten. Und gleichzeitig haben mehr Eltern ihre Einwilligung gegeben, dass ihre Kinder getestet werden. Das bedeutete insgesamt: 60 Prozent der schulpflichtigen Kinder (ohne Kindergarten und Sonderschulen) wurden getestet.
Das Ergebnis fällt, gerade im Vergleich zur ersten Woche nach den Sommerferien, positiv aus. Und das, obwohl viel mehr getestet wird. Bisher mussten «nur» sechs der insgesamt 1480 Klassen in Quarantäne gesteckt werden. Die Schulen seien gut gestartet, bilanziert denn auch Andreas Walter, Leiter des kantonalen Volksschulamts. Für ihn ist das auch ein Zeichen dafür, dass die Massnahmen nach den Herbstferien (etwa keine Maskenpflicht ab der 5. Klasse) angemessen waren.
Die Massnahmen würden, je nach Entwicklung der epidemiologischen Lage, angepasst werden. Doch im Moment sei das nicht notwendig, so Walter: «Stand heute sind weder Verschärfungen noch Lockerungen angezeigt.»
Wenn sich ein Kind mit Corona ansteckt, muss nicht automatisch die ganze Klasse in Quarantäne. Jede Situation wird individuell beurteilt, folgendes Raster dient dabei als Grundlage:
Klassenquarantäne ab vier positiven Fällen in einer Schulklasse.
Klassenquarantäne ab drei positiven Fällen.
Klassenquarantäne ab zwei positiven Fällen.
Bevor eine Klassenquarantäne verordnet werden muss, können zuvor andere Massnahmen empfohlen werden. Etwa eine temporäre Maskenpflicht ab der fünften Klasse, die Trennung der Klassenverbände oder spezielle Empfehlungen fürs Singen. Ausserdem kann der Kanton bei positiven Fällen eine Ausbruchsuntersuchung anordnen.