Gesundheit
Dumbo in der Altstadt: Die Solodaris organisiert eine Ausstellung für Künstlerinnen und Künstler mit psychischen Beeinträchtigungen

Der 10. Oktober ist der internationale Tag der psychischen Gesundheit. Am 27. Oktober fangen die Aktionstage psychische Gesundheit Kanton Solothurn an. Die Organisatorinnen verbinden diese Daten mit dem «Living Museum» – einer Ausstellung in den Schaufenstern der Stadt Solothurn.

Sophie Deck
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Die Ausstellung in der Altstadt soll Künstler mit psychischen Beeinträchtigungen sichtbar machen.

Die Ausstellung in der Altstadt soll Künstler mit psychischen Beeinträchtigungen sichtbar machen.

Jose R. Martinez

Das Thema der 13. Aktionstage Psychische Gesundheit Kanton Solothurn ist «Hinhören». Dies, weil man mit psychischen Krankheiten umgehe, indem man darüber spricht, und dazu müsse man auch hinhören, so heisst es auf der Veranstaltungswebsite.

Dieses Jahr finden die Veranstaltungen der Aktionstage psychische Gesundheit im Kanton Solothurn vom 27. Oktober bis 5. November statt. Doch auch schon davor gibt es in der Stadt Solothurn etwas zum Thema zu sehen:

Von morgen 10. Oktober bis zum 27. Oktober stehen oder hängen in den Schaufenstern der Altstadt Kunstwerke von Künstlerinnen und Künstlerinnen mit psychischen Beeinträchtigungen. So wird der
10. Oktober, der internationale Tag für psychische Gesundheit, mit dem Beginn der Aktionstage verbunden. Die Kunstausstellung heisst «Living Museum» und wurde von Cornelia Christen, Leiterin des Wohnheims der Solodaris Stiftung, organisiert.

«Vielen dieser Künstlerinnen und Künstler hat Malen oder Bildhauern aus ihrer Krise herausgeholfen»,

sagt sie. «Mit dieser Ausstellung möchten wir, dass sie auch als Künstlerinnen und Künstler sichtbar werden.»

Christen hatte anfangs das Ziel, 20 Läden und Künstlerinnen für das Projekt zu finden. Nun sind es 37 Läden, darunter zum Beispiel der Bücher Lüthy, das Stadtkaffee und die Boutique Blancados.

«Alle waren erstaunlich offen, als wir sie anfragten. Gerade war ja noch diese Fasnachtsausstellung – sie meinten, sie kennen das Konzept noch von da», erzählt sie.

Eindrücke von der Ausstellung in der Altstadt:

11 Bilder

José R. Martinez

Von den Künstlerinnen und Künstlern fand Christen die meisten über die Solodaris-Stiftung sowie auch über die Institutionen, die gemeinsam den HeimArtLaden betreiben, der unter anderem Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen beschäftigt. Im Ganzen sind es 34 Künstlerinnen und Künstler.

Dann ging es um die Zuteilung der Kunstwerke zu den Geschäften: Dabei habe man sich geachtet, dass die Bilder auch zu den Läden passen, sagt Christen. So ist zum Beispiel ein Gemälde des Elefanten Dumbo im Kinderladen Elf zu sehen und Gemälde von Herbstblättern im Blumenladen Flores.

Inspiriert von einem internationalen Konzept

Die Ausstellung wird morgen Sonntagnachmittag mit einer Vernissage im HeimArtLaden eröffnet. Als Referentin hat Christen dazu Kunsttherapeutin Dr. Rose Ehemann eingeladen, die das Living Museum in Wil (SG) führt.

Living Museen, die Werke psychisch beeinträchtigter Künstlerinnen und Künstler ausstellen und ihnen einen Arbeitsplatz für ihre Kunst geben, gibt es überall auf der Welt – und auch an verschiedenen Orten in der Schweiz. Viele von ihnen gehören der International Living Museums Association ILMA an, der Dr. Rose Ehemann vorsteht.

Nach der Vernissage morgen Sonntag werden die Bilder und Skulpturen bis zum 27. Oktober ausgestellt sein und auch zum Verkauf stehen.