In Solothurn haben sich am Samstagnachmittag rund 60 Personen an einer Demonstration beteiligt. Sie bekundeten nach eigener Darstellung ihre Solidarität mit dem Reinigungspersonal, das von der Zürcher Enzler Reinigungen AG am Standort Luterbach von Biogen eingesetzt wird.
Als Organisatoren traten die alternativen Basisgewerkschaften Freie Arbeiter*innen Union Schweiz (FAU), die Industrial Workers of the World (IWW) und das «Reinigungskollektiv» Solothurn in Erscheinung. In mehreren Reden, auf Spruchbändern und Flugblättern wurden die Vorwürfe wiederholt, dass die von Enzler bei Biogen eingesetzten Reinigungskräfte unter schlechten Arbeitsbedingungen leiden würden (wir berichteten). So hiess es, dass die Sicherheitsstandards nicht angewendet, Zeitpläne nicht eingehalten und das Reinigungspersonal gegenüber dem Biogen-Personal massiv schlechter gestellt sei.
Ins Visier genommen wurde aber auch die Gewerkschaft Unia, «die sozialpartnerschaftlich statt klassenkämpferisch» sei und sich quasi vor den Karren der Arbeitgeber spannen lasse. Ein solches «freundschaftliches Verhältnis» wollten die linken Basisgewerkschaften und das «Reinigungskollektiv» nicht, heisst es dazu auf einem verteilten Flugblatt:
«Wir lehnen diese Sozialpartnerschaft radikal ab, da sie nicht funktionieren kann.»
Die allermeisten der rund 60 Teilnehmenden (erwartet wurden 200) an der Demonstration auf dem Dornacherplatz und am anschliessenden Umzug zum Kreuzackerplatz waren allerdings nicht Beschäftigte von Enzler, sondern Personen, die sich mit dem Personal solidarisieren wollten. Die Veranstaltung verlief friedlich, die Stadtpolizei konnte sich damit begnügen, Präsenz zu zeigen. (ums.)