Spitex
Bei der Spitex ist die Fusion gelungen

Solothurn und Langendorf-Oberdorf haben neu eine gemeinsam Spitex-Organisation. Das beschlossen die Vereine am Freitag.

Mark A. Herzig
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Die Spitex Solothurn und die SPitex Langendorf-Oberdorf fusionieren.

Die Spitex Solothurn und die SPitex Langendorf-Oberdorf fusionieren.

Der Spitex-Verein Solothurn verzeichnete in seinem 19. und letzten Vereinsjahr mit einer Zunahme von 3'000 Pflegestunden auf insgesamt 39'000 Einsatzstunden einen Rekord. Das bedeutet gleichzeitig eine Mehrbelastung der Rechnung, da die Stunden nicht voll gedeckt sind; erläuterten Präsidentin Barbara Probst und Betriebsleiterin Kathrin Lanz in ihren Jahresberichten.

Beide Standorte bleiben

Die neue Spitex Region Solothurn hat ihren Sitz in Solothurn, die beiden Standorte in Langendorf und Solothurn werden beibehalten. Der erste Vorstand setzt sich unter Präsidentin Barbara Probst Bernath zusammen aus den Gemeindevertretern Johannes Dollinger (Oberdorf), Oskar Fluri (Solothurn), Beat Graf für Riedholz, Hubersdorf, Flumenthal. Der Sitz von Langendorf wird nach den Kommissionswahlen besetzt. Weitere Mitglieder sind: Esther Burkhalter und Gregor Huber (Laob), Beat Kobi, Stefanie Moser und Claudia Wittmer (alle Solothurn). Revisionsstelle ist die Bargetzi Revisions AG. (mhs)

Jetzt allerdings ist die Spitex Solothurn in der bisherigen Form Geschichte. Denn am Freitagabend tagten im Alten Spital parallel die Generalversammlungen der Spitex-Vereine Solothurn so wie Langendorf-Oberdorf. Beide hiessen sie den Fusionsvertrag gut, so dass sie gleich anschliessend als Gründungsversammlung der «Spitex Region Solothurn» zusammentreten konnten. Dort hiessen sie auch die neuen, nur unwesentlich veränderten Statuten einstimmig gut. Diese ungeteilte Zustimmung war nicht zuletzt der sorgfältigen und umfassenden Vorbereitung aller Geschäfte zu verdanken.

Identische Preise für Mahlzeiten

Dazu gehörte auch der Beschluss, die Abwicklung des Mahlzeitendienstes in das Alters- und Pflegeheim Ischimatt zu verlegen. Die Gründe waren: Die Mahlzeiten beider Vereine werden in der gleichen Küche produziert. Die Angebote und Preise sind für alle zukünftigen Spitex-Kundinnen und Kunden in der neuen Spitex Region Solothurn identisch. Die organisatorischen Wege vom Spitex-Büro Langendorf zur Küche sind direkt und kurz, was bedeutet, dass Kosten eingespart werden können.

Gemeinsam mit den Betriebsleiterinnen von Langendorf-Oberdorf (Laob) und Zuchwil war das Projekt Nachtdienst ausgearbeitet worden, um den Forderungen der Leistungsvereinbarungen nachzukommen. Der Dienst funktioniert seit 1. Juni 2016. Das hat allerdings auch zum Verlust von Mitarbeitenden geführt, die sich Arbeit in der Nacht nicht vorstellen konnten, berichtete Kathrin Lanz. Damit sprach sie indirekt auch das Problem des Fachkräftemangels an, das immer gravierender wird.

Mit der neuen, grösseren Organisation wird man, weil die Flexibilität durch die grössere Zahl von Mitarbeitenden steigt, einiges gewinnen, und es muss nur noch an einem Ort geplant und disponiert werden. In den neuen Verein «Spitex Region Solothurn» werden die Mitglieder der beiden Vorgängervereine übernommen. Der Jahresbeitrag wurde auf 35 Franken festgelegt. Neu können auch Gemeinden Mitglied werden, die als Auftraggeber so ein verstärktes Gewicht erhalten.

Die Gemeindepräsidenten Hans-Peter Berger und Kurt Fluri freuten sich, dass die neue Organisation Spitex Region Solothurn am 1. Juli 2017 ihre Arbeit aufnehmen kann. Der Zusammenschluss sei nicht als Selbstzweck erfolgt, sondern zum Wohl der Sache und auch als Folge der schon seit Jahren ausgezeichneten Zusammenarbeit zu werten.

Beeindruckende Zahlen

Nicht direkt Beteiligte staunen immer wieder über die Zahlen, die bei einer Spitex-Organisation dieser Grössenordnung zusammenkommen, erbracht von Mitarbeitenden, die insgesamt 39 Vollzeitstellen belegen. So wurden im Berichtsjahr 514 Klienten und Klientinnen betreut, durchschnittlich 180 Klienten und Klientinnen pro Tag besucht, dafür legten die Mitarbeiterinnen im Berichtsjahr 158'038 km zurück. Es wurden zudem 3'533 Kilogramm Wäsche verarbeitet. Die Mahlzeitenfahrerinnen und -fahrer überbrachten 23'445 warme Mahlzeiten an 180 Klientinnen und Klienten.

Die Leistungserbringung mit fast 3900 verrechneten Stunden verursachte, wie Sonja Ruchti in den Erläuterungen zu Rechnung und Bilanz zeigte, einen Gesamtaufwand von 4,3 Mio. Franken bei einem Ertrag (inkl. Gemeindebeiträge) von 4.2 Mio. Franken. Das ergab einen Verlust von 132'000 Franken. Der Verein mit seinen 1175 Mitgliedern trug zum Ausgleich der Rechnung inklusive einer Einlage ins Eigenkapital 180'000 Franken bei.