Kontrolle
Bei der Seilbahn Weissenstein stehen wichtige Revisionen an

Seit fast einem Jahr ist die neue Seilbahn auf den Weissenstein in Betrieb. Ab Montag wird sie für die erste Revision während fast zwei Wochen stillgelegt. Bald soll auch das Seil gekürzt werden.

Bastian Heiniger
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An jedem der 17 Masten werden zwei Seilbahn-Mitarbeiter die Rollenbatterien kontrollieren.

An jedem der 17 Masten werden zwei Seilbahn-Mitarbeiter die Rollenbatterien kontrollieren.

Bastian Heiniger

Im ersten Betriebsjahr ist die Seilbahn Weissenstein regelrecht gestürmt worden. Über 400 000 Personenfahrten zählte der Betrieb bisher – mehr als doppelt so viele wie im langjährigen Durchschnitt vor dem Umbau. Ein unerwarteter Erfolg für die Seilbahn Weissenstein AG (SWAG). «Wir rechneten schon mit mehr Gästen. Aber dieses Ergebnis ist gewaltig», sagt Konrad Stuber, der Geschäftsführer.

Doch von Montag an wird die Bahn für fast zwei Wochen stillgelegt: Knapp ein Jahr nach Inbetriebnahme stehen wichtige Revisionen an. Gibt es bereits Mängel? Führten die vielen Fahrten zu einer stärkeren Abnutzung? Stuber verneint. «Wir halten immer die Augen offen. Und kontrollieren ab und zu einen Mast.» Aber: Die neue Seilbahn laufe schon über 3000 Stunden, da gehöre eine Überprüfung dazu. «Am wichtigsten sei letztlich immer die Sicherheit.» Immerhin schwebe man 30 Meter über dem Boden.

Vom Hersteller ist auch definiert, welche Checks durchgeführt werden sollen. In einem Jahresbericht muss die SWAG dem Bundesamt für Verkehr offenlegen, welche Arbeiten alle gemacht wurden und welche nicht. Zwischen dem 23. November und dem 4. Dezember führt der Seilbahnbetrieb nun verschiedene Kontrollen durch. Dennoch ist die Bahn am Wochenende vom 28. und 29. November zwischenzeitlich geöffnet.

Diese Kontrollen stehen an

In der Talstation führt direkt hinter der Ein- und Ausstiegsrampe eine Tür in die grosse Lagerhalle. Hier stehen Gondeln, die nicht im Einsatz sind, und auch zwei Revisionsfahrzeuge – offene, metallverstrebte Gondeln. Mit diesen werden zwei Mitarbeiter von Mast zu Mast fahren und zum Seil hochklettern, um die bis zu zwölf Meter langen Rollenbatterien zu überprüfen und zu fetten.

An den 17 Masten stehen auf beiden Seiten verschiedene Rollen, die das Seil leiten. Tragebatterien führen das Seil oberhalb, Niederhaltebatterien geben Gegendruck, Wechselbatterien können beides, je nach Belastung (siehe Bild oben). Bei Tragebatterien etwa müssen die Mitarbeiter das Seil mit einer Hebevorrichtung anheben, damit auf den Rollen kein Druck mehr lastet. Mit einem Schmiergerät pumpen die Arbeiter dann Fett hinein. Und sie kontrollieren, ob die Rollen einwandfrei laufen, das Seil korrekt geführt wird und ob es bereits Verschleissspuren gibt.

Wichtig ist auch die Überprüfung des Seils. In der Mittelstation werden zwei Mitarbeiter sitzen und mit blossem Auge das langsam durchfahrende Seil begutachten. Sie schauen, ob einzelne Drähte aufstehen, ob es Drahtbrüche oder allenfalls Blitzschäden gibt. Diese würde man aufgrund von Brandspuren erkennen, erklärt Stuber. «Gröbere Schäden erwarten wir aber nicht. Diese hätten wir schon gesehen.»

Und: In zwei Jahren werde eine Spezialfirma das Seil röntgen. Mit einer sogenannten magnetinduktiven Kontrolle wird es genaustens unter die Lupe genommen – damit würden allfällige Schäden im Seilinnern erkannt.

Sie schneiden ein Stück Seil heraus

Auf einer Rampe, oberhalb des Seils, sieht man in der Talstation die Hydraulikanlage. Diese sorgt für die nötige Spannung. Bei der alten Bahn wurde das Seil noch durch einen schweren Stein, der in einem Schacht hing, gespannt. «Heute können wir die Spannung je nach Bedarf einstellen», sagt Stuber.

Allzu viel Spielraum hat die Hydraulikanlage aber nicht mehr. Wegen der ständigen Belastung wurde das Seil gedehnt. Es ist nun einige Zentimeter länger als noch vor einem Jahr. Bei einer nächsten Revision, im März, will die SWAG deshalb das Seil kurzzeitig entfernen und ein Stück herausschneiden. «Danach sollten wir dann mehrere Jahre so fahren können.»

Geprüft wird bereits bei dieser Revision auch, ob die Gondeln genug stark am Seil befestigt sind. Bei der Talstation werden sechs Stück stichprobenartig getestet. Ein Kran wird dann an den Gondeln ziehen, bis die Klemme am Drahtseil nachgibt.

Falls eine nicht gut wäre, würden sie jede einzelne Gondel kontrollieren, sagt Stuber. Die grösste Revision steht aber erst in fünf bis sechs Jahren an. Mit einem Helikopter werden dann sämtliche Rollenbatterien zur Talstation geflogen und überprüft.

Bilder von der Einweihung der Seilbahn:

Eröffnung der Weissenstein-Gondelbahn
25 Bilder
Beim Festakt bei der Talstation feierten rund 250 Personen.
Wundervolle Aussicht.
Segnung der Gondel durch Pfarrer Ragganbass
Rolf Studer freut sich nicht nur am heissen Tee
Peter Bichsel und Pedro Lenz
Offizielle Eröffnung: v.l. Urs Allemann, Peter Bichsel, Rolf Studer, Konrad Stuber
Erhalten die Betriebsbewilligung
Alphorngruppe Laupersdorf
Alt Bundesrat Samuel Schmid und Stadtpräsident Kurt Fluri
Die erste Gondel: v.l. Urs Allemann, Regierungsrat Roland Heim, Konrad Stuber, Kantonsratspräsident Peter Brotschi, Rolf Stud
Volles Festzelt bei den Eröffnungsfestivitäten.
Roger Siegenthaler ebenfalls in Festlaune.
Regierungsrat Remo Ankli in Festlaune.
Regierungsrat Roland Heim mit Mütze.
Regierungsrat Remo Ankli und Alt Bundesrat Samuel Schmid.
Kleine Gondel, grosses Fest.
Francois Scheidegger mit sportlicher Mütze.
Kantonsrat Beat Käch.
Auf dem Berg gibts etwas heisses zu trinken und eine Mütze.
Auf dem Berg gibts etwas heisses zu trinken und eine Mütze.
Auf dem Berg gibts etwas heisses zu trinken und eine Mütze.
11en des Zentrums für Musik Solotutti Solothurn.
Alt Bundesrat Samuel Schmid scheint es bei den Solothurnern zu gefallen.
Alt Bundesrat Samuel Schmid im Gespraech mit Peter Bichsel.

Eröffnung der Weissenstein-Gondelbahn

Hanspeter Bärtschi

... und hier noch Fotos vom ersten Tag, an dem die Bahn allen offen stand...

Noch ist der Parkplatz der Gondelbahn leer - bald wird sich hier eine Blechlawine finden
24 Bilder
Bereits gegen Mittag sind die Besucherparkplätze aufgrund des grossen Andrangs belegt
Einweihung Seilbahn Weissenstein Sonntag
Schwer beeindruckt kommt David aus dem Staunen nicht mehr heraus
Der kleine David erlebt zum allerersten Mal in seinem Leben eine Gondelfahrt
Die vergünstigten Tickets für die Jungfernfahrt sind heissbegehrt
Die Kinder erfreuen sich an dem Quäntchen Schnee, das die Kurhausterasse bedeckt
Die Sonne lachte bereits früh morgens auf dem Weissenstein, die vielen Gondelbahnpassagiere taten es ihr gleich
Traugott Rozetter und Jacquline Amail aus Luterbach gönnen sich an der kühlen Bergstation einen Becher wärmenden Glühwein
Sonnenstunden am kürzesten Tag des Jahres
Rosmarie Imhof (l.) hat mit Marcel und Heidi Herzig (r.) den weiten Weg von Winterthur auf sich genommen
Nicole Magnani und Marcel Loosli aus Aeschi hat es auch auf den Berg gezogen
Imposante Talstation
Heinz Obi, stellvertretender technischer Leiter der Gondelbahn, freut sich sichtlich über seinen neuen Arbeitsplatz
Gelbe Bommel so weit das Auge reicht
Vater und Sohn sind stolz, bei der Eröffnungsfahrt der Weissentein Seilbahn dabei gewesen zu sein
Früh morgens auf dem Berg
Urs Aeschbacher (l.) und Pierre Habegger aus dem berner Jura freuen sich auf ihre Wanderung
Familie Küffer aus Steinhof geniesst die erste Gondelfahrt
Familie Jordi aus Solothurn trägt die kultverdächtigen Weissenstein Bommelmützen mit Freude
Es ist soweit - das Tor zur Gondelbahn öffnet sich für die ersten Besucher
Ein Hauch von Winter
Die Vorfreude bei Famliie Küffer ist schier grenzenlos
Die Terasse des Kurhauses ist bereits früh morgens Publikumsmagnet

Noch ist der Parkplatz der Gondelbahn leer - bald wird sich hier eine Blechlawine finden

Thomas Ulrich und Tina Dauwalder