Entlassungen
Grenchner Ypsotec entlässt neun Angestellte

Die zur Ypsomed-Gruppe gehörende Präzisionsteileherstellerin Ypsotec mit Sitz in Grenchen reagiert auf die schwierige Wirtschaftslage mit einem Stellenabbau. Neun Mitarbeiter verlieren ihre Stelle.

Franz Schaible
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Der Sitz der Ypsotec in Grenchen.

Der Sitz der Ypsotec in Grenchen.

www.ypsotec.ch

«Diese Woche haben wir neun Kündigungen ausgesprochen», bestätigt Ypsomed-Sprecher Benjamin Overney Gerüchte in Grenchen. Dafür hätten ausschliesslich wirtschaftliche Gründe geführt. «Das Geschäft mit Décolletage-Teilen läuft schlecht.» Bereits für das erste Semester 2012/13 (per Ende September) meldete Ypsomed für ihre Tochter einen Umsatzrückgang um 4,2 Prozent auf 7,9 Millionen und einen Betriebsverlust von 0,8 Millionen Franken. Damals begründete Konzernchef Willy Michel den Margendruck mit dem starken Franken. Ypsomed wird Ende Mai über das ganze Geschäftsjahr der Gruppe orientieren.

Verlagerungen nach Tschechien?

Ypsotec produziert mit rund 100 Beschäftigten in Grenchen Teile für Ypsomed, aber vorab für Drittkunden. Im Schwesterwerk im tschechischen Tábor, welches im Sommer ausgebaut wurde, arbeiten 30 Angestellte. Kommt es nun zu Verlagerungen der Produktion nach Tábor? Gewisse kleinere Verlagerungen wie etwa im Bereich Handmontage, seien möglich, sagt Overney. «Aber die Hauptaktivitäten bleiben in Grenchen.»

Laut Gesetz liegt bei einer Firma mit 20 bis 100 Beschäftigten eine Massenentlassung dann vor, wenn aus wirtschaftlichen Gründen mindestens zehn Kündigungen innert 30 Tagen ausgesprochen werden. In diesem Fall müssten die Sozialpartner und der Kanton informiert und ein Konsultationsverfahren durchgeführt werden. Ist die Anzahl von neun Kündigungen mit Absicht gewählt worden? «Nein. Dieser Aspekt spielte keine Rolle», versichert Overney. Einen Sozialplan gebe es nicht. Die Betroffenen hätten aber die Möglichkeit, an einem «Newplacement» teilzunehmen. Dies sei ein 6-tägiger Kurs, bei dem sie auf den Bewerbungsprozess vorbereitet werden.