Peter Scherrer dirigierte letztmals die A-cappella-Gruppe CantaGaudio. Die Interpretation durch den Tenor Damian Meier gehörte zu den Perlen eines breiten Spektrums musikalischer Vielfalt.
Durch die Wahl der Chorliteratur präsentierte CantaGaudio als A-cappella-Gruppe unter der Leitung von Peter Scherrer ein klassisches Liederkonzert. Keine ungewohnten Klangwelten, sondern ein Konzert, das als Besonderheit Lieder aus der viersprachigen Schweiz und die Vielsprachigkeit Europas zum Inhalt hatte. Auf beachtlichem Niveau stand das alte Grenchner Lied, das im Wechsel mit dem Solisten Damian Meier vorgetragen, das Publikum begeisterte. Schon Beethoven war von der Melodie angetan, schrieb er doch die berühmten Variationen über ein Schweizerlied.
Reise durch Europa
Natürlich übertrug sich der gesangliche Charme und reine Ton auch mit Joseph Bovets «Le vieux chalet» auf das Publikum. Ins Spektrum gesanglicher Vielfalt reihte sich ebenfalls das rätoromanische «Viva la Veta» oder Franco Cesarinis Tessiner Melodie «A mezzo in Punto» ein.
Zu den musikalischen Perlen des Abends darf man die solistischen Auftritte von Damian Meier zählen. Aussergewöhnlich auch die instrumentale Begleitung durch Agileu Motta auf der Laute, das in der irischen Melodie «Green Leaf» einen Höhepunkt fand. Einfühlsam auch Mottas Intermezzo mit Musik für die Laute. Mit einer «Ave-Maria-Komposition» aus Belgien setzte man die musikalische Reise durch Europa fort. Jedoch liess bei etlichen Kompositionen die Sprachenkonzentration der Sänger ein harmonisches Klangbild vermissen.
Dass die metaphysische Praktik bei der Seele, ohne sich dessen bewusst zu sein, philosophiert, wurde eindrücklich und klangsicher in Jean Sibelius’ «Festliche Hymne» offenbar und in gefälliger Ausdrucksweise im Schlusschor präsentiert. Zusammen mit dem Solisten Damian Meier gelang es den Sängern, das Publikum mit «Yesterday» in die Klangwelt der «Beatles» zu entführen.