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Der Schweizer Blues-Zauberer Philipp Fankhauser verzückte auch das Grenchner Publikum.
Unglaublich, aber wahr: Seit 33 Jahren steht der vielfach ausgezeichnete Musiker auf der Bühne, war aber noch nie in unserer Stadt zu Gast. Er freue sich darauf, diesen weissen Fleck etwas einzufärben, meinte er zu Beginn der gut zweistündigen Show.
Und dies tat er dann auch ausgiebig, bot mit seinen Mitmusikern alle Schattierungen des Blues. Er fühle sich eigentlich nur auf der Bühne zu Hause, hat der gebürtige Thuner unlängst ein einem Interview gesagt. Und so wirkte er zur Freude des Publikums auch. Leidenschaftlich seine unvergleichliche Stimme, virtuos sein Gitarrenspiel. Dazu dirigierte er auch einmal die Band und liess in bester Entertainer-Manier in seiner ironisch-lakonischen Art herrliche Anekdoten einfliessen.
Selbstredend kann er auf einen ungemein reichen Fundus an Songs herausgreifen. Der gewiefte Bühnenprofi verstand es dabei, mit balladenhaften Titeln die Zuschauenden beinahe ein bisschen einzulullen, nur um dann noch ein Feuerwerk an Stücken zu zünden, bei denen die Blues-Post so richtig abging. Exquisit dazu seine Mitspieler, denen reichlich Freiraum gewährt wurde. Marco Jencarelli (Gitarre), Andy Tolman (Bass), Richard Spooner (Drums), und Alex Wilson (Piano) wussten diesen ausgiebig zu nützen.
Fans von Philipp Fankhauser dürfen sich auf die nächste «Scheibe» freuen, die am 13. Dezember erscheint und auf dem er zum ersten Mal einen Mundartsong interpretiert. «Chasch mers gloube» ist ein Tribut an Songwriter Hanery Amman.
280 Zuschauende genossen das Spektakel, wovon knapp die Hälfte das Angebot zum Dinieren angenommen hatte. Zufrieden zeigte sich Organisator André von Arb (AvA Sound& Light): «Es ging mir darum, eine namhafte Band in diesen wunderbaren Saal zu holen und zusammen mit dem Parktheater-Team etwas Besonderes zu kreieren.» Nach einer genauen Analyse wird er zudem entscheiden, ob nächsten Frühling etwas Ähnliches mit internationalen Gästen zur Austragung kommen wird.