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Vor 25 Jahren wurde das Weltraumteleskop «Hubble» ins All geschossen. Die atemberaubenden Aufnahmen von den Tiefen des Weltalls revolutionierten die Astronomie. Heute Freitag feiert Hubble Geburtstag – wir haben im Video-Album geblättert.
«Hubble» ist am 24. April 1990 von der US-Weltraumfähre «Discovery» in eine Umlaufbahn gebracht worden. Aus 560 Kilometern Höhe über der Erde blickt Hubble seither in die Tiefen des Alls – ungestört von der irdischen Atmosphäre.
Hubble spürte Sterneninseln auf, deren Licht für die Reise zur Erde bis zu 13,4 Milliarden Jahre gebraucht hat. Dem Weltraumteleskop gelang damit ein Blick in die Frühzeit des Universums.
Verantwortlich für einen Nobelpreis
Daten von Hubble trugen ausserdem zur Bestätigung der Theorie bei, dass sich das Universum beschleunigt ausdehnt – eine Entdeckung, für die drei Wissenschaftler 2011 den Physik-Nobelpreis erhielten.
Das nach dem US-Astronomen Edwin Hubble (1889 bis 1953) benannte Teleskop lieferte zudem Belege, dass die Entstehung von Planeten bei Sternen ausserhalb unseres Sonnensystems häufig vorkommt.
Der Geburtsfehler und der Schweizer Astronaut
«Das sind fantastische Resultate, die vom Erdboden aus nie möglich gewesen wären», sagte der Schweizer Astronaut Claude Nicollier. Er begegnete dem ersten Teleskop im Weltraum 1993 zum ersten Mal, und zwar wegen eines peinlichen Geburtsfehlers:
Nach dem Start des von der NASA und der Europäischen Weltraumagentur ESA gemeinsam entwickelten Instruments zeigte sich schnell, dass sein 2,4 Meter grosser Hauptspiegel nicht ganz korrekt geschliffen war. Das Ergebnis waren unscharfe Bilder.
In einer Space-Shuttle-Mission 1993 konnten Nicollier und seine Kollegen den «Sehfehler» beheben.
Einer breiten Öffentlichkeit sind unter anderem die spektakulären Hubble-Bilder von planetarischen Nebeln bekannt, die sich beim Tod von sonnenähnlichen Sternen bilden.
Legendär: Der Adler-Nebel
Für diese Bilder mussten die für Menschen unsichtbaren Infrarot- und Ultraviolett-Aufnahmen des Teleskops im Computer zunächst in sichtbare Farben umgerechnet werden.
Legendär sind auch die Aufnahmen des Weltraumteleskops von Gas- und Staubnebeln in der Milchstrasse, in denen neue Sterne entstehen. Eines dieser Bilder zeigt säulenförmige Gebilde im sogenannten Adlernebel – es wurde unter dem Namen «Säulen der Schöpfung» weltbekannt.
«Mit einem Gefühl des Erstaunens»
«Ganz wesentlich hat Hubble dazu beigetragen, dass Menschen auf der ganzen Welt heute mit einem Gefühl des Erstaunens auf den Kosmos blicken», bilanziert die Astronomin Wiseman vom Goddard Space Flight Center der US-Weltraumbehörde NASA in Greenbelt im US-Bundesstaat Maryland.
Nachfolger in den Startlöchern
25 Jahre nach seinem Start dürften Hubble noch eine Reihe weiterer Jahre wissenschaftlicher Arbeit beschieden sein, auch wenn sein Nachfolger bereits im Bau ist - 2018 soll das weitaus grössere «James Webb Space Telescope» starten.
Danke, Hubble! Du hast unser Leben verändert. (sda/nch)