Der Tod Whitney Houstons hat die Sängerin über Nacht wieder populär werden lassen. Die Alben-Verkäufe haben sich vervielfacht – doch der Trend ebbt schon wieder ab.
Heute wird Whitney Houston verabschiedet. An der Trauerfeier in der New-Hope-Kirche in Newark im US-Bundesstaat New Jersey werden die Grössen des Unterhaltungsgeschäfts wie Aretha Franklin, Stevie Wonder und Kevin Costner teilnehmen. Der Gouverneur New Jerseys, Chris Christie, hat angeordnet, die Flaggen im ganzen Staat auf halbmast zu setzen. «Viele Einwohner trauern um den Verlust einer kulturellen Ikone von New Jersey», erklärte er.
Der Tod Whitney Houstons hat die Sängerin über Nacht wieder populär werden lassen. In der ganzen Welt stiegen die Verkäufe von Alben und Liedern des Stars. Allein in den USA wurden in dieser Woche 101000 Houston-Alben verkauft. Auch die Internetverkäufe schnellten nach oben. «I Will Always Love You», ihr Hit von 1992, war das bestverkaufte Lied.
Auch Grammy-Verleihung profitierte
Auch andere profitierten vom Tod Houstons. So zählte die Grammy-Verleihung wohl auch ihretwegen 39 Millionen Zuschauer. Das waren 40 Prozent mehr als im Vorjahr und die zweitgrösste Zuschauerzahl überhaupt.
Auch Apple profitierte vom Tod – angeblich aber nur aus Versehen. Auf der britischen iTune-Seite des Unternehmens stiegen die Preise ihrer Lieder plötzlich auf fast das Dreifache. Doch die plötzliche Beliebtheit ist kurzlebig. Schon gestern war mit «I Will Always Love You» nur noch ein Lied Houstons unter den zehn meistverkauften Songs bei Amazon. Damit zeichnet sich schon jetzt ab, dass Whitney Houston nicht den posthumen Erfolg Michael Jacksons wiederholen wird.
Grosser Unterschied zu Michael Jackson
Houston hat laut dem Händler von Bildrechten, David Reeder, zwar die Chance, in diesem Jahr in die Forbes-Liste der zehn meistverkauften toten Stars zu kommen. «Aber sie wird eher am Ende der Liste stehen, mit Verkäufen im einstelligen Millionenbereich.» Ein grosser Unterschied zu Michael Jackson: Houston hatte eine grossartige Stimme. Aber ihre Lieder übernahm sie anders als Jackson von anderen. Offen ist auch, wer an Einnahmen aus möglichen später auftauchenden Aufnahmen Houstons verdient.
Der grössere Teil ihrer Einnahmen dürfte schon längst weg sein. Houston hat in ihrem Leben 170 Millionen Alben verkauft, davon 22,6 Millionen in den USA. Aber sie hat auch ein teures Leben geführt. So teuer, dass sie mit ihrer Mutter über eine Lebensversicherung streiten musste, die auf ihren Vater abgeschlossen war. Angeblich soll sie in der letzten Zeit sogar ihre Freunde angepumpt haben.
Unklar ist auch, wer den Rest ihres Vermögens erbt. Sollte kein Testament auftauchen, ist Tochter Bobbi Kristina Brown die alleinige Erbin.