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Für manche Frauen sind Geburt und Wochenbett ein Spaziergang. So auch für Superwoman Michelle Hunziker. Statt sich um postnatale Wehwehchen zu kümmern oder Kuscheln mit Sole heisst es für die Wahl-Italienerin: Flucht nach vorn.
Wer sich auch schon mal verdoppelt hat, weiss, wie sie sein können, die Tage des ersten Kennenlernens: Todmüde bis zum Umfallen, aber dank Hormonschub glücklich wie hundert Kindern vorm Weihnachtsbaum. Aber auch tränenreiche Tage voller Zweifel, ein Körper, der einem fremd ist.
Nun, die Gefühle ganz normaler Frauen sind ja nun nicht das, was uns in den Medien von Superstars hüben und drüben mitgeteilt wird. Nachdem nun seit langer Zeit allen Mütter, kaum haben sie sich vom Geburtsbett erhoben, eingebleut wird, möglichst schnell wieder in Form zu kommen und ebenso schnell wieder die Karriereleiter hochzuklettern, wo man in neunten Monat mit Stützstrümpfen schweratmend stehen gebleiben ist, hat Frau Hunziker es geschafft, unserem von aussen verordneten Pflichtprogramm noch einen Punkt hinzuzufügen.
Die in Ostermundigen geboren und zweifelsohne zum schönsten Schweizer Export zählende Hunziker hat am 10.Oktober eine Tochter geboren, Sole mit Namen, es sei eine schwere Geburt gewesen, per Zange und nach 21 Stunden sei die Kleine zur Welt gekommen. Trotzdem geht sie vier Tage danach schon wieder arbeiten - ins Fernsehstudio, ihre Show «Striscia la Notizia» zu moderieren. Beckenboden hin, Wochenbettfluss (ja, es soll gesagt werden!) her.
Wie gewohnt in prächtiger Laune, nur die Körpermitte erinnert daran, dasss sie eben geboren hat. Die deutsche «Bild-Zeitung» wagte zu fragen, warum Michelle so schnell wieder arbeiten geht. Sie antwortet: «Ich muss für meine tägliche Sendung in Italien nur für zwei Stunden ins Studio und die Kleine wird gar nicht bemerken, dass ich weg bin.»
Wirklich? Michelle weiter zur «Bild»: :«Wenn sie schläft, fahre ich ins Studio und bin schnell wieder zurück. Ich habe das Glück, diese Sendung in Mailand zu machen, wo ich auch wohne. Natürlich haben meine beiden Töchter immer die oberste Priorität, aber ich kann Arbeit und Muttersein in meinem Beruf gut unter eine Hut bringen.«
Ach, manchmal ist es doch gut, keine Supermama zu sein. Wir sehen Michelle Hunziker und sehnen uns nach einer Mama, die mit eingetrockneten Schokopuddingflecken und Stillbusen mal kurz vor Erschöpfung auf dem Teppichboden einschläft, den Kuschelhasen ihres Kindes auf der tattoofreien, aber noch nicht ganz speckröllchenfreien Hüfte. Denn Perfektion tötet bekanntlich die Lebensfreude.