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Zunehmend optimistisch beurteilt Regio Wil nach dem Abstimmungsschock die Chancen für Wil West. Jedoch müsse es gelingen, «robuste Antworten zu finden, die einfach zu kommunizieren sind», so Regio-Wil-Präsident Lucas Keel an der DV in Eschlikon.
Lucas Keel machte am Mittwochabend im Saal der katholischen Kirche in Eschlikon deutlich, dass alle Gemeinden in der Region Wil die Fortführung des Gesamtvorhabens Wil West nach wie vor unterstützten. Dort fand die Delegiertenversammlung des Vereins Regio Wil statt.
Wil West geniesse die breite Unterstützung, unabhängig davon, dass sich in letzter Zeit einige ehemalige Gemeindepräsidenten in Leserbriefen gegen das Projekt ausgesprochen hätten. Keel sagt: «Nach der ersten Schockphase sind wir wieder in die Gänge gekommen und haben die Arbeit wieder aufgenommen.»
Das Zustandekommen von Wil West sei wichtig, weil nur so die Umsetzung des Agglomerationsprogrammes Wil längerfristig nicht blockiert werde. Es sei als «sehr positiv», zu werten, so Keel, dass die Regierungen der Kantone St.Gallen und Thurgau den Dialog über die Zukunft von Wil West mit den Fraktionsdelegationen in den Kantonalparlamenten weiterführten.
In dem Zusammenhang sei es wesentlich, dass das Bundesamt für Raumentwicklung sich dazu bereit zeigt, auf die terminlichen Besonderheiten des Agglomerationsprogramms zu reagieren und, falls nötig, eine Fristverlängerung zu gewähren. Dazu sei dieses bereit, so Keel, weil der Bund das Gesamtvorhaben Wil West als raumplanerisch vorbildlich erachtet.
Zur Fristverlängerung werde es höchstwahrscheinlich kommen. Denn durch die verlorene Abstimmung und den stockenden politischen Prozess könne man kaum schon im Jahr 2025 mit den Arbeiten beginnen. Die Einhaltung dieser Frist sei jedoch ursprünglich als zwingend erachtet worden, um die Zusagen für die Mitfinanzierung des Bundes zu bekommen.
Bis es jedoch zum Spatenstich komme, gebe es, was ein Nachhaltigkeitscheck im Mai kürzlich gezeigt habe, noch viel zu tun. So müsse das Projekt Wil West «noch vorbildlicher» und die Kommunikation «noch transparenter» werden. «Wir müssen da robuste Antworten finden, die einfach zu kommunizieren sind», sagt Keel.
Eine grosse Thematik seien bei Wil West nach wie vor die Fruchtfolgeflächen. Allerdings sehe er es als kein Ding der Unmöglichkeit, gute Fruchtfolgeflächen vor Ort zu schaffen. Dies sei schliesslich früher auch – beispielsweise beim Bau der Autobahn in den 1960er-Jahren bei seiner Gemeinde Uzwil – auch gegangen. Keel sagt: «Dort, wo früher der Aushub war, sind heute beste Fruchtfolgeflächen.»
An ihrem letzten Arbeitstag als Gemeindepräsidenten wurden die langjährigen Regio Wil-Vorstandsmitglieder Kurt Baumann (Sirnach) und Stefan Frei (Jonschwil) mit warmen Worten und Geschenken verabschiedet. Neu und einstimmig von den Delegierten in den Vorstand gewählt wurden die Gemeindepräsidenten Beat Schwarz (Sirnach) und Peter Zuberbühler (Niederhelfenschwil) sowie Bettina Zimmermann (Vertreterin Wirtschaft). Diskussionslos wurde die Rechnung 2022 genehmigt, welche mit einem Gewinn von 116‘872 Franken schloss. Somit beläuft sich das Eigenkapital von Regio Wil neu auf 302‘992 Franken. (art.)