Thurgau Tourismus vergibt seit 22 Jahren den Thurgauer Tourismuspreis. Dieses Jahr kommen vier der fünf Nominierten aus dem Mittelthurgau. Noch bis Ende Dezember läuft das Voting.
Die Destillerie Macardo in Amlikon-Bissegg hat im vergangenen Jahr den Thurgauer Tourismuspreis abgeräumt. Und die Chancen stehen gut, dass die Auszeichnung auch dieses Jahr an einen Betrieb aus dem Mittelthurgau geht. Von den fünf Nominierten stammen gleich vier aus der Region: die Barfuss Brauerei aus Hagenbuch, der Landgasthof Wartegg aus Wigoltingen sowie das Erlebnisweingut Burkhart und das Gasthaus zum Trauben aus Weinfelden. Einzig die «Hagschnurer Schüür» aus Hüttwilen mischt noch unter den Nominierten mit.
«Mich hat die Nominierung total überrascht, wir sind ja ein ganz kleiner Betrieb», sagt Karin Patton. Sie führt mit ihrem Mann Bryan die Barfuss Brauerei in Hagenbuch bei Schönholzerswilen. Ausschlaggebend für die Nominierung seien wohl mehrere Aspekte gewesen. Die vielen Veranstaltungen in der Brauerei wie Teamevents, Konzerte oder Lesungen.
«Zudem haben wir dieses Jahr etwas Neues gewagt und die erste Thurgauer Bierzugfahrt ins Leben gerufen.»
Patton weiss schon, was sie bei einem allfälligen Sieg mit den 10'000 Franken Preisgeld machen würde. «Wir brauchen dringend mehr Platz für unsere Events. Vielleicht würden wir uns einen Zirkuswagen kaufen, um den Eventbereich zu vergrössern.»
«Thurgau Tourismus hat uns animiert, uns anzumelden. Dass wir dann unter die fünf Nominierten gekommen sind, ist natürlich cool», sagt Christoph Frei, Wirt des Landgasthofs Wartegg in Wigoltingen. Seit 40 Jahren führt die Familie Frei den Betrieb. Und in dieser Zeit hat er sich gastronomisch und touristisch etabliert. «Die Region hier wurde zum Tourismus-Hotspot mit dem Fussballgolfplatz in Müllheim, dem Golfplatz und dem Connyland in Lipperswil.» Mit neun Zimmern und 20 Betten habe der Gasthof auch eine ansehnliche Grösse erreicht.
«Wir bekommen auch immer mehr Velofahrer als Gäste. Bei uns führt der Veloweg durch.»
Auch die NZZ ist auf die «Wartegg» aufmerksam geworden und wählte sie zu einem der besten Landgasthöfe der Schweiz. Was er mit dem allfälligen Preisgeld machen würde, weiss Frei noch nicht. «Wahrscheinlich würden wir ein Teil des Geldes in ein Fest investieren. Aber ich gebe Geld grundsätzlich erst aus, wenn ich es habe.»
Im Gasthaus zum Trauben wirbt das Wirtepaar Thomas Schenk und Sabrina Tanner in den Rechnungsmappen um Stimmen für den Thurgauer Tourismuspreis. «Es ist schön, dass wir nominiert sind. Wir haben nicht damit gerechnet», sagt Sabrina Tanner. Seit dem Abschluss der aufwendigen Sanierung des Gasthauses im Sommer 2021 wirtet sie mit ihrem Partner nun im «Trauben» der Bürgergemeinde Weinfelden.
Schon die Nominierung für den Thurgauer Tourismuspreis sei ein Gewinn für das «Trauben»-Team, sagt Tanner. Leute, die das Gasthaus noch nicht kennen, würden es so kennen lernen.
«Aber natürlich ist der ‹Trauben› aufgrund seiner sehr langen Tradition bei vielen Leuten bereits bestens bekannt.»
Was sie mit einem allfälligen Gewinn des Tourismuspreises machen würde, wisse sie noch nicht. «Das überlegen wir uns, wenn es so weit ist.»
«Für uns ist es eine grosse Freude, dass wir nominiert sind», sagt Winzer Michael Burkhart vom Erlebnisweingut Burkhart in Weinfelden. «Wir haben es schon mal probiert, da hat es noch nicht geklappt. Vielleicht waren wir da noch zu jung im Geschäft oder zu wenig innovativ.»
Das Erfolgsrezept des Weinguts sei es, dass das Team individuell auf die Besuchergruppen zugeschnittene Programme bieten könne, einfach oder komplex. «Wir können interessierten Gruppen das Weingut zeigen und sie bei gewissen Arbeiten mithelfen lassen.» Bei Weinkennern steht dann vielleicht eher eine sachliche Degustation im Vordergrund.
«Wir wollen den Wein greifbar machen für die Gäste – vom Rebberg bis in den Keller.»
Sollte es mit dem Thurgauer Tourismuspreis klappen, wolle er das Geld in die Attraktivitätssteigerung des Erlebnisweinguts investieren.
Laut Rolf Müller, Geschäftsführer von Thurgau Tourismus, sind dieses Jahr zwölf Bewerbungen eingegangen für den Tourismuspreis. «Einige bewerben sich von sich aus. Aber wenn uns ein interessantes Projekt ins Auge sticht, dann machen wir diesen speziell darauf aufmerksam, sich zu bewerben.» Über die Nominierungen entscheide dann eine Fachjury. «Sie setzt sich aus sechs Tourismusexpertinnen und -experten von unterschiedlichen Branchen und tourismusnahen Organisationen zusammen.»
Online-Voting für den Thurgauer Tourismuspreis noch bis am 30. Dezember unter www.thurgau-bodensee.ch.
Der Thurgauer Tourismuspreis wird seit 22 Jahren jährlich verliehen. Mit Unterstützung der Thurgauer Kantonalbank erhält ein touristischer Leistungsträger einen Preis, der mit 10’000 Franken dotiert ist. Der Preis dient als wichtiges Motivations- und Marketinginstrument, welches das Denken und Handeln im Sinn der Tourismusstrategie würdigt. Eine sechsköpfige Jury mittels Online-Voting wird den Siegerbetrieb bestimmt. Noch bis am 30. Dezember kann man für einen der fünf Finalisten unter thurgau-bodensee.ch abstimmen. (ank)