Wandertipp
Ein abenteuerlicher Gang durch die düstere, wilde Taminaschlucht

Der Weg von Bad Ragaz nach Pfäfers bietet wunderschöne Aussichten. Er führt einen über steile Zickzacktreppen, eine imposante Naturbrücke und durch den Wald. Das geschichtsträchtige Alte Bad wartet mit Museen, historischen Zimmern und Verpflegungsmöglichkeiten auf. Der Besuch der Taminaschlucht ist ein unvergleichbares Erlebnis.

Rosa Schmitz
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21 Bilder

Infobox

Start: Bad Ragaz
Ziel: Pfäfers
Strecke: 9,2 Kilometer
Wanderzeit: 3 Stunden, 30 Minuten
Aufstieg: 675 Meter
Abstieg: 356 Meter
Ausrüstung: Regenschutz, festes Schuhwerk. Die Strecke ist nicht für Kinderwagen geeignet.
Gaststätten: Restaurant des Alten Bads Pfäfers oder Selbstbedienungsbereich
Parkplätze: Bad Ragaz/Pfäfers
Öffentlicher Verkehr: Zug nach Bad Ragaz, Postauto zurück von Pfäfers.
Kartenmaterial: 1:250000, Blatt 1155 Sargans & 1175 Vättis (rms)

1 Bad Ragaz Bahnhof Die Wanderung startet am Bad Ragaz Bahnhof. Vom Kurort aus führt eine Route direkt in die Taminaschlucht – einfach schnurstracks der Bahnhofstrasse folgen, das Dorfzentrum durchqueren und die Badstrasse hinaufgehen. Die Ortschaft bildet das touristische Zentrum des Sarganserlands. Der Weg durch den Wald zeigt sich am schönsten im Herbst. Die Blätter sind zu dieser Jahreszeit gelb, orange und rot gefärbt. Überall prasseln kleine und grosse Wasserfälle hinunter. Und die beim Schwattenfallen laden bereits zahlreiche Bänke und eine Feuerstelle zum Verweilen ein. Bis zum Alten Bad Pfäfers ist es knapp eine Stunde Wanderzeit.

2 Altes Bad Pfäfers Der gewaltige Bau ist das früheste barocke Badehaus der Schweiz, wo einst Könige und Prinzessinnen badeten. Heute strahlt die Natur-, Kultur- und Genussoase weit über die Region aus. Im Inneren können kostenlos alte Wannen und die Kapelle besichtigt werden. Zudem kann man für zwei Franken das Museum besuchen. Dieses öffnet einem fast das gesamte Haus, seine Geschichte, wie auch jene des Klosters Pfäfers. Ausstellungsstücke erzählen von berühmten Gästen wie Friedrich Nietzsche, Johanna Spyri und Rainer Maria Rilke, den der besondere Ort zum Ausspruch «Hier sein ist herrlich» bewegte.

Restaurant und Selbstbedienungsbereich laden Besucher nach dem Rundgang ein, sich zu stärken. Platz nehmen kann man innen wie aussen.

3 Taminaschlucht/Thermalquelle Wenige Meter vom Alten Bad Pfäfers entfernt befindet sich der Eingang zur Taminaschlucht. Die Quellgrotte ist für fünf Franken zu entdecken. Tickets bekommt man im Alten Bad Pfäfers, am Informations-Schalter oder von einem Automaten. Der abenteuerliche Gang durch die düstere, wilde Schlucht mit dem tosenden Wasser führt 450 Meter ins warme Felsinnere. Ein Regenschutz und festes Schuhwerk sind hier von Vorteil. Tafeln beschreiben, wie es damals war, als sich hier das Heilbad der Mönche versteckte. Dieses kann man heute zwar nur durch eine Glasfront bestaunen, sich dabei aber immerhin die Hände an den Dämpfen wärmen. Die sind besonders an einem kühlen Herbsttag wohltuend.

4 Calandaschau Zurück beim alten Bad Pfäfers beginnt der erste richtige Aufstieg. Der Weg führt wieder durch den Wald. Eine Holztafel lockt zur Feuerstelle und zur Calandaschau. Dieser kleine Umweg lohnt sich, der Ausblick ist nur einer der Vorteile dieses Aussichtspunkts.

5 Naturbrücke Danach geht die Wanderung weiter über eine Naturbrücke. Hier berühren sich die Felsen der Taminaschlucht zum Übergang, während tief unten das Wasser rauscht.

6 Pfäfers Schliesslich führt der Weg bergabwärts aus der Schlucht heraus nach Pfäfers. Wichtig: Diese Route ist nicht immer offen. Wer den gut angelegten Zick-zack-Pfad erblickt, möge sich nicht wundern. Zwar sieht die mit einem Geländer versehene Holztreppe wie ein kleines Kunstwerk aus, aber bei Schnee und Eis wird sie zur rutschigen Gefahr. Auch herbstliches Regenwetter und Laub können den Abstieg erschweren. Das beschauliche Dorf wird vom eindrücklichen Barockbau der Klosterkirche und der ehemaligen Benediktinerabtei dominiert.

Für diejenigen, die noch nicht genug gewandert haben, führt von – an der Ruine Wartenstein vorbei, abwärts entlang der früheren Heer- und Handelsstrasse «Porta Romana» und dem Rheinufer – ein Wanderweg zurück nach Bad Ragaz. Die Strecke kann aber auch mit Postauto oder Kutsche zurückgelegt werden.