Bis anhin fährt das Postauto von Wattwil via Obertoggenburg nach Buchs an Ebnat-Kappel vorbei. Das ändert sich ab Dezember, womit ein neues Quartier erschlossen wird und das Dorf den Halbstundentakt talaufwärts bekommt.
Für die auf den öffentlichen Verkehr angewiesenen Ebnat-Kappler muss es frustrierend sein. Jede Stunde fährt ein Postauto auf direktem Weg ins Obertoggenburg Richtung Ski- und Wandergebiete. Es handelt sich um die Strecke 790, Churfirstenlinie genannt, welche von Wattwil via Nesslau, Unterwasser, Wildhaus und Grabs nach Buchs verkehrt.
Das Problem für Ebnat-Kappel: Das Postauto benutzt die Umfahrungstrasse und erschliesst das Dorf nicht. Aktuell verkehrt jede Stunde ein Zug talauf- und talabwärts. Zudem ist die Gemeinde durch den Busbetrieb Lichtensteig‒Wattwil‒Ebnat-Kappel (BLWE) erschlossen. Das Manko: Talaufwärts gibt es nur einen Stundentakt. Wer von Ebnat-Kappel nach Nesslau oder weiter möchte, muss entweder gut planen oder sonst einen Abstecher nach Wattwil machen.
Doch nun gibt es gute Neuigkeiten vom Amt für öffentlichen Verkehr des Kantons St.Gallen, welcher die Bus- und Zuglinien bestellt. Denn ab dem Fahrplanwechsel im Dezember dieses Jahres wird die Linie 790 via Ebnat-Kappel Dorf fahren und zweimal anhalten: beim Bahnhof und bei der Haltestelle Gieselbach, womit jenes Quartier erschlossen wird. Beim Bahnhof besteht Anschluss auf die Busse der BLWE, welche in Ebnat-Kappel als Dorfbus fungieren.
Täglich bis 20 Uhr verkehren die Postautos laut dem aktuellen Fahrplanentwurf im Halbstundentakt, wobei nur jeder zweite Bus nach Ebnat-Kappel abzweigt. Von 20 Uhr bis 23 Uhr ist es auf der Linie 790 ein Stundentakt ohne Schlenker nach Ebnat-Kappel.
Patrick Ruggli vom Amt für öffentlichen Verkehr sagt:
«So können wir das Quartier Gieselbach bedienen, welches die BWLE nicht erschliesst. Die neue Verbindung ermöglicht für Ebnat-Kappel in Richtung Nesslau-Wildhaus einen Halbstundentakt.»
Dies wird möglich, weil zur einen halben Stunde das Postauto talaufwärts fährt, zur anderen halben Stunde der Zug.
Es bleibt abzuwarten, was diese Umstellungen für Auswirkungen auf die Pünktlichkeit haben. Schon jetzt ist die Churfirstenlinie bekannt dafür, anfällig für Verspätungen zu sein. Der Schlenker ins Dorf Ebnat-Kappel wird mehr Zeit benötigen als die Fahrt auf der Umfahrungsstrasse. «Die nötige Zeit dafür kann aus den Fahrzeitreserven ab Wildhaus genommen werden», sagt Ruggli.