Diebstahl
Häggenschwil geht mit Videoüberwachung gegen Diebstähle vor

Nach vermehrten Meldungen über geklaute Velos und Mofas am Bahnhof Häggenschwil-Winden installiert die Gemeinde im Frühjahr eine Kamera. Auch nach dem geplanten Umbau wird das Gelände weiterhin überwacht.

Davide De Martis
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Der Bahnhof wird in den kommenden Jahren von der Schweizerischen Südostbahn umgebaut.

Der Bahnhof wird in den kommenden Jahren von der Schweizerischen Südostbahn umgebaut.

Bild: David Suter

Videoüberwachungssysteme sollen beim Bahnhof Häggenschwil-Winden für mehr Sicherheit sorgen. Grund für die Massnahme sind diverse Diebstähle, die der Gemeinde Häggenschwil gemeldet wurden. Raffael Gemperle, Gemeindepräsident von Häggenschwil, sagt, er sei im letzten halben Jahr mehrmals darauf hingewiesen worden. Laut Gemperle werden vor allem Mofas und Fahrräder entwendet. Ein Mofa sei später sogar angezündet worden. Da sich der Bahnhof auf Thurgauer Boden befindet, ist die Kantonspolizei Thurgau für die Delikte zuständig.

Claudia Brunner, Mediensprecherin der Kapo Thurgau.

Claudia Brunner, Mediensprecherin der Kapo Thurgau.

Bild: KAPO TG

Claudia Brunner, Mediensprecherin der Kantonspolizei Thurgau, bestätigt: «In den letzten drei Jahren wurden beim Bahnhof Häggenschwil-Winden vor allem Mofas aber auch Velos entwendet. Sehr selten kam es zu Sachbeschädigungen durch Farbschmierereien.»

Stationäres Überwachungssystem nach dem Umbau

Wegen der Lage des Bahnhofs nutzen viele ein E-Bike oder ein Mofa, um dorthin zu gelangen. Um gegen die Delikte vorzugehen, sollen nun Videoüberwachungssysteme installiert werden. Der gesamte Vorplatz mitsamt Veloständern sowie der Zugang zur Unterführung werden künftig überwacht. Gemperle sagt: «Die Kameras sind eine Präventivmassnahme.»

Raffael Gemperle, Gemeindepräsident von Häggenschwil.

Raffael Gemperle, Gemeindepräsident von Häggenschwil.

Bild: PD

Die Schweizerische Südostbahn AG (SOB) und die Gemeinde Häggenschwil stehen zum Thema Überwachungssystem im Austausch. Im Frühjahr 2023 wird eine erste Kamera installiert. Der Bahnhof wird in den kommenden Jahren umgebaut, weshalb erst danach ein stationäres Überwachungssystem installiert wird.

Die Kosten für die Überwachung belaufen sich für die Gemeinden Häggenschwil und Neukirch-Egnach auf jährlich 750 Franken. Für den Umbau des Bahnhofs müssen sie jedoch nicht aufkommen. Einzig beim Bau eines behindertengerechten Zugangs an der Bushaltestelle könnten laut Gemperle Kosten anfallen.

Umbau startet in etwa zwei Jahren

Die SOB erarbeitet zurzeit ein Projekt zur Verbesserung der Perron- und Gleisanlagen des Bahnhofs Häggenschwil-Winden. Denn künftig sollen neue und längere Züge die Strecke befahren. Zudem erfülle der Bahnhof noch nicht die Anforderungen des Behindertengleichstellungsgesetzes, sagt Brigitte Baur, Mediensprecherin der SOB.

Brigitte Baur, Mediensprecherin der SOB.

Brigitte Baur, Mediensprecherin der SOB.

Bild: SOB

Deshalb werde der mittlere Perron an die gesetzlich geforderte Mindestbreite angepasst. Zudem sollen behindertengerechte Zugänge mittels Treppen und Rampen zum Mittelperron und zum Bahnhofplatz entstehen. Baur sagt: «Alle Reisenden mit eingeschränkter Mobilität, wie auch Reisende mit Kinderwagen, Rollkoffern oder Fahrrädern profitieren von den Anpassungen.»

Zusätzlich soll eine neue Personenunterführung gebaut werden. Auch ein Neubau der Strassenunterführung beim Bahnhof wird in Zusammenarbeit mit dem Kantonalen Tiefbauamt Thurgau geplant. Der Bahnhofplatz soll ebenfalls neu gestaltet werden.

Offiziell ist jedoch noch nichts. Zuerst müssen die behördlichen Genehmigungen des Bundesamtes für Verkehr erfolgen. Die Kosten für das Projekt belaufen sich auf rund 25 Millionen Franken. Der Baustart soll voraussichtlich im Jahr 2025 erfolgen, die Inbetriebnahme im Jahr 2026.