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ResTZucker: Arbon versucht, einen Batzen aus dem TKB-Topf für das Historische Museum abzuzweigen. Aber ist das die richtige Strategie, wenn das nächste Impfzentrum in Weinfelden liegt?
Das war ja nicht anders zu erwarten. Kaum ist bekannt geworden, welche Projekte vom Erlös der TKB-Partizipationsscheine profitieren sollen, geht das Gezeter der Verschmähten los. Weder das Kloster Fischingen hat es auf die besten Plätze geschafft noch das Historische Museum in Arbon. Aber Stadtpräsident Dominik Diezi gibt nicht auf, er lobbyiert weiter. Das ist für viele Arboner aktuell aber ein schwacher Trost, weil sie zum Impfen nach Weinfelden fahren müssen. Was nützt ein Historisches Museum, wenn man nicht einmal ein Impfzentrum hat? Diezi muss aufpassen, dass er die Sorgen der kleinen Leute nicht aus den Augen verliert.
Für die Fischinger Klosterbrüder gilt indes die Devise: Jammern hilft nichts. Aufstehen und weitermachen. Als Vorbild können sie die Macher des Motocross-GP betrachten. Auch sie gehen bei der Verteilung der TKB-Millionen leer aus. Trotzdem suchen sie unbeirrt weiter nach einem Gelände. Die Draufgänger haben ein neues Kampfgebiet entdeckt: Auf dem Testgelände der Mowag hinter der Weinfelder KVA sollen nächstes Jahr die Motoren heulen.
Jetzt will es aber ein blöder Zufall, dass diese Kiesgrube auch ein Amphibienschutzgebiet von nationaler Bedeutung ist. Um die Umweltverbände gnädig zu stimmen, hat das Motocross-OK Ständerat Jakob Stark eingespannt. Er fuhr zwar als Jugendlicher mit dem Töffli kilometerweit, um ein Motocrossrennen zu sehen, ist inzwischen aber bekennender Umweltschützer. Sein Ziel: Auch die Lurche in den Pfützen sollten am Motocross ihre Freude haben. Stark redet von einer Win-win-Situation. Wenn er diesen Spagat schafft, dann kann er auch bei den nächsten Kunstturn-Meisterschaften mitmachen.