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Arbon, Kreuzlingen, Weinfelden
Am Freitag hat der Caritas Secondhand-Laden Sunntigsgwand seine Eröffnung gefeiert - wegen Corona mit einem Jahr Verspätung. Für den guten Zweck versuchte Regierungsrat Urs Martin als Kassier Kleider an den Mann und die Frau zu bringen.
«Normalerweise habe ich eine etwas grössere Kasse», sagt Regierungsrat Urs Martin schalkhaft. Mit breitem Lachen steht er hinter dem Verkaufstresen im Caritas Secondhand-Laden in der Weinfelder Rathausstrasse. Der Finanzminister hat sich bereit erklärt, aufgrund des einjährigen Jubiläums und des verschobenen Eröffnungsfestes Kleider im Caritas Sunntigsgwand zu verkaufen. Mehr noch, er hat sogar seinen eigenen Kleiderkasten geräumt und zwei Säcke mit Kleidern mitgebracht, die nun bald zum Verkauf angeboten werden sollen.
Zu Beginn will es nicht so laufen mit dem Verkauf. Doch immer öfters kommen die Kundinnen und Kunden und bezahlen ihre Ware. Nach etwas Übung mit der Kasse läuft es schnell rund. Kopfrechnen jedenfalls kann Martin. «Ich habe ja auch einst im Migros an der Kasse gearbeitet», erzählt er. Eine halbe Stunde nach seinem Einsatz steht Urs Martin während der Feierlichkeiten am Rednerpult im Zelt auf dem Pestalozzi-Schulhausplatz.
Er bedankt sich für die Zusammenarbeit mit Caritas und kündigt an, dass er zum Apéro nicht bleiben könne, sondern nochmals hinter die Kasse stehen wolle. «Wir müssen schliesslich den Umsatz steigern», sagt er.
Grussworte gibt es auch von Stadtpräsident Max Vögeli, der als Vertreter der Stadt eine gewohnt kurze und knackige Ansprache hält. «Sunntigsgwand erinnert mich an die Hose, die ich sonntags stehts zum Spazieren tragen musste», verrät er. Sie sei zwar schön gewesen, «hat aber unheimlich gekratzt». Er spricht dem Caritas-Team seinen Dank aus und macht nicht zuletzt darauf aufmerksam, dass es auch Mut erfordere, in Zeiten des Onlinehandels und des Einkaufstourismus einen Laden zu eröffnen.
«Die Stadt versucht aber die Belebung des Zentrums mit verschiedenen Mitteln zu unterstützen.»
So hoffe man auf eine weiterhin belebte Innenstadt und ein erfolgreiches Dasein für den Secondhand-Laden.
Theresa Herzog, Präsidentin der Caritas Thurgau bedankte sich bei allen Beteiligten und zeigte auf, wie viele Personen dazu beigetragen haben, dass es in Weinfelden den Caritas Kleiderladen gibt. Schliesslich konnten die anwesenden Gäste beim Apéro ihr Portemonnaie zücken und für zwei Franken ein Lösli kaufen. Der Preis: ein Kleidungsstück eines Thurgauer Promis. Lara Stoll, Kariem Hussein, Lukas Studer sowie Dani Felber haben dafür ihren Kleiderkasten geräumt und die Kleidungsstücke signiert. Wem das Losglück hold war, kann nun also ein Promi-Sunntigsgwand tragen.