Arbon
«Schutzlos der Witterung ausgesetzt»: Arboner Parlamentarier wollen eine überdachte Tribüne auf dem Sportplatz im Stacherholz

Fast das ganze Parlament unterstützt einen Vorstoss betreffend eine Tribüne mit Dach. Allerdings: Die ist nicht eben billig. Das Bauvorhaben beläuft sich auf rund 500'000 Franken, für das Städtli mit eher bescheidener Finanzlage viel Geld.

Tanja von Arx
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Auf dem Sportplatz im Stacherholz wünschen sich Arboner eine Tribüne.

Auf dem Sportplatz im Stacherholz wünschen sich Arboner eine Tribüne.

Manuel Nagel

«Schutzlos der Witterung ausgesetzt»: Das seien die Sportler in ihren Wettkampfpausen und die zahlreichen Zuschauer auf dem Sportplatz im Stacherholz. Und zwar andauernd. Dieser Ansicht sind die Parlamentarier Peter «Peschee» Künzi, Lukas Auer, Michael «Migga» Hug, Bill Mistura, Fabio Telatin und André Mägert. Ob Fussballspiele, die Schulsporttage oder der Behindertenwettkampf «Weltklasse am See», sie meinen:

«All diese Anlässe finden vielfach bei widrigen, regnerischen Wetterbedingungen oder aber im Hochsommer bei teilweise über dreissig Grad im Schatten statt.»

Abhilfe schaffen soll eine «überdachte Bühne». Die Parlamentarier fordern diese deshalb in einem Vorstoss, konkret einer Interpellation. Sie soll dreissig Meter lang sein und von der Krete des Hauptplatzes bis zum asphaltierten Rundweg reichen (siehe Bild).

So sollte die Tribüne aussehen.

So sollte die Tribüne aussehen.

PD

Die Interpellanten versprechen sich in Zusammenhang mit der Lösung für die Witterungsverhältnisse mehr Besucher und ausserdem einen Stauraum für den Platzwart.

«Dadurch würden die prekären, ungenügenden Platzverhältnisse in den Garagen der Turnhalle Stacherholz endgültig entschärft.»

500'000 Franken Kosten

Allerdings ist die Angelegenheit nicht eben billig. Die Interpellanten rechnen mit zirka 500’000 Franken für die Tribüne. Davon würde der Sport-Toto-Fonds des Kantons zirka zwanzig Prozent übernehmen. Dennoch: 400’000 Franken wären für die finanziell nicht gerade auf Rosen gebettete Stadt Arbon viel Geld. An den Schulsporttagen käme man auch ohne aus. Ausserdem findet die «Weltklasse am See» nur einmal jährlich statt, die Veranstalter finden keine Nachfolger. Und die Spiele des FC Arbon in der zweiten Liga besuchen, Derbys ausgenommen, im Schnitt gerade etwa achtzig Personen.

Peter "Peschee" Künzi.

Peter "Peschee" Künzi.

PD

Auf die Frage, ob dieses Projekt in einer Stadt mit knappen finanziellen Mitteln das Wichtigste sei, sagt Interpellant Künzi: «Nicht das wichtigste, aber ein sinnvolles.» Zudem wolle man mit Sponsoring arbeiten.

«Zahlt man vom Restbetrag jährlich fünf bis acht Prozent ab, so wäre das machbar.»

Angesprochen auf die möglicherweise mässige Nutzung respektive darauf, ob die Tribüne dann einfach eine für den FC Arbon sei, sagt Künzi: «Eben gerade nicht.» Der FC sei ein wichtiger Nutzer, aber es gehe auch um die Schulen und alle Vereine. «Mit einer Realisierung wären weitere Events möglich.»

Fast das ganze Parlament unterstützt den Vorstoss

Erstaunlicherweise haben rund 19 Parlamentarier den Vorstoss unterschrieben. Mit den Interpellanten sind das 25, sprich fast das ganze Stadtparlament. Was abermals erstaunt. Denn bei kleinen Beträgen tut man sich schwer, so kam es bei einer Erhöhung der Entschädigung im Wahlbüro am Dienstag sogar zum Stichentscheid (unsere Zeitung berichtete). Allerdings muss auch festgehalten werden, dass dies ein positives Zeichen für das Vorhaben ist.