Schon als sie ihre happige Prämienerhöhung um 25 Prozent bekanntgab, erntete die Thurgauer Gebäudeversicherung (TGV) viel Unverständnis. Anlässlich der Beratung des Geschäftsberichts im Grossen Rat wurde diese Kritik nun erneuert.
Regierungsrätin Cornelia Komposch räumte eine nicht wirklich geglückte Kommunikation ein. «Diese Kritik muss man annehmen.» Die Erhöhung bleibt aber, wie sie ist.
FDP-Kantonsrat Beat Rüedi (Kreuzlingen) ging mit der Gebäudeversicherung hart ins Gericht. Die Risikoanalyse, welche zu dieser Anhebung der Prämien geführt habe, werde unter Verschluss gehalten. «Eine Plausibilisierung des Entscheids ist so nicht möglich.» Die Versicherten seien vom Monopolisten vor vollendete Tatsachen gestellt worden. Rüedi forderte einen pfleglichen Umgang mit den Kunden, «auch wenn diese keine Wahlmöglichkeit und eigentlich nichts zu sagen haben». Diese Prämienerhöhung sei nicht alternativlos gewesen, «weder der Zeitpunkt noch das Ausmass», so Rüedi.
Gallus Müller (Mitte, Guntershausen) kritisierte ebenfalls die Kommunikation der TGV. «Das muss in Zukunft offen und transparent erfolgen.»
Cornelia Komposch liess nicht nur die Kritik gelten, sondern warb umgekehrt für Verständnis. Unter der neuen TGV-Führung sei mit anderen Augen auf das Geschäftsgebaren geschaut worden. Der Risikobericht habe einen dringenden Handlungsbedarf aufgezeigt. «Die Geschäftsprüfungs- und Finanzkommission erhält den Bericht ganz bestimmt», versprach Komposch.