Vor zwei Jahren genehmigte der Eschliker Souverän den Baukredit für die Sanierung der Mehrzweckhalle Bächelacker. Aufgrund von hohen Baukosten ist ein Nachtragskredit notwendig. Darüber wird am Mittwoch abgestimmt.
Mit einer hohen Stimmbeteiligung wurde im November 2021 der Baukredit von über 3,35 Millionen Franken für die Sanierung der maroden Mehrzweckhalle Bächelacker genehmigt. Für die Sanierung waren unter anderem aktuelle Vorschriften bezüglich Brandschutz, Elektroinstallation sowie der Umbau des Foyers zu berücksichtigen.
Mit dem Budget 2022 integrierte die Volksschulgemeinde Eschlikon weitere Kosten in die Sanierung. Dementsprechend belaufen sich die Sanierungskosten nun auf 3,5 Millionen Franken. Doch das Geld reicht nicht aus.
So teilte Manuel Heim, Baupräsident und Mitglied der Schulbehörde, an der Budgetversammlung der Volksschulgemeinde Eschlikon mit, dass für die Sanierung des Mehrzweckgebäudes Bächelacker ein Nachtragskredit nötig wird. Er sagte damals: «Unterschiedlichste Gründe, wie etwa die Teuerung, sind schuld daran, dass wir an einer ausserordentlichen Gemeindeversammlung am 8. Februar über einen Nachtragskredit abstimmen müssen.»
Wie hoch dieser sein würde, war damals noch nicht klar. Heim meinte, der Kredit würde sich irgendwo bei 950'000 Franken einpendeln. Damit sollte der Baupräsident, gemäss Medienmitteilung der Schulgemeinde, recht behalten. Denn der Nachtragskredit für die Sanierung des Mehrzweckgebäudes Bächelacker beläuft sich auf 960'000 Franken.
Die Kostensituation rund um die Sanierung des Mehrzweckgebäudes Bächelacker sei sehr angespannt. Denn unter anderem habe sich gezeigt, dass der geplante Kostenvoranschlag (KV) nicht ausreichte und zu knapp kalkuliert wurde.
Die Hauptursache für die Mehrkosten wäre aber auf die anhaltenden Teuerungen von Baumaterialien zurückzuführen. Gemäss dem kantonalen Hochbauamt waren im vergangenen Jahr besonders bei Holz- und Metallprodukten überdurchschnittliche Materialpreisänderungen zu beobachten. Die hohe Bauteuerung kombiniert mit der hohen Auslastung der Bauunternehmen, dem Fachkräftemangel sowie den Unsicherheiten der Marktentwicklung hätten die Angebote beeinflusst.
Der Volksschulgemeinde war eine gute Auftragslage im Baugewerbe wichtig. Dementsprechend habe man mehr Unternehmer zur Offertenstellung eingeladen. Jedoch hätte man sich dann mit zwei bis drei Angeboten begnügen müssen. Nebst der allgemeinen Teuerung und dem negativen Vergabeerfolg machen sich auch die Kosten bezüglich Mehrwünschen der Bauherrschaft bemerkbar. Diese zusätzlichen, baulichen Massnahmen belaufen sich auf 238'000 Franken. Am meisten Geld wird dabei für die Sanierung des Mehrzwecksaals sowie eine zusätzliche Aussentüre benötigt.
Eine gründliche Sanierung sei wegen der steigenden Schülerzahlen notwendig. So rechnet die Volksschulgemeinde mit dem Mehrzwecksaal als Ausweichzimmer für die Phase eines starken Schülerzahlenanstiegs oder als Klassenzimmer während der Sanierung des Schulhauses Blumenau.
Über die Umsetzung von 220'000 Franken, der total 238'000 Franken an geplanten Zusatzwünschen, kann an der ausserordentlichen Gemeindeversammlung abgestimmt werden.
Die Schulbehörde und die Baukommission möchten die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger an der ausserordentlichen Schulgemeindeversammlung in die noch beeinflussbaren Optionen bei den Zusatzwünschen involvieren. Damit wird die Höhe des Nachtragkredits beeinflusst. In einer ersten Phase wird am 8. Februar über die Unteranträge zu Mehrwünschen diskutiert und abgestimmt.
Die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger haben dabei drei Optionen: Für 120'000 Franken wird der Mehrzwecksaal für eine multifunktionalere Nutzung erneuert, für 80'000 Franken werden die Terracotta-Plättli durch einen neuen Bodenbelag ersetzt und für 20'000 Franken könnte ein neues Schliesssystem in Betrieb genommen werden.
Werden die Unteranträge nicht angenommen, wird sich der Nachtragskredit um 220'000 Franken reduzieren. Die Abstimmung über diesen wird gleich im Anschluss erfolgen. Wenn der Kredit abgelehnt wird, dann erfolgt ein Baustopp, sagt Manuel Heim.