Kabarettist Veri lässt in Wängi die Alltagssorgen für 80 Minuten vergessen

Bei seiner ersten Veranstaltung in diesem Jahr sorgt der Verein Wängi und Kultur mit dem Luzerner Kabarettisten Thomas Lötscher, alias Veri, für gute Stimmung. Einige Besucher haben den Künstler bereits zum achten Mal auf der Bühne gesehen.

Christoph Heer
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Kabarettist Thomas Lötscher, alias Veri, bei seinem Auftritt in Wängi.

Kabarettist Thomas Lötscher, alias Veri, bei seinem Auftritt in Wängi.

Bild: Christoph Heer

Siehe da. Man kennt und erkennt sich hier – das trotz Maskenpflicht. Trotzdem herrscht eingangs eine etwas gespenstische Stimmung. Die Abstände werden eingehalten, die Hände sind desinfiziert, Alkohol gibt es keinen, alle der rund 40 Besucher tragen ihre Maske, und auf die Pause wird auch verzichtet.

Theres Scheiwiller, Präsidentin des Vereins Wängi und Kultur (WuK), ist trotzdem frohen Mutes an ihrer Begrüssung. Abgedunkeltes Licht trägt dazu bei, dass das Gespenstische bis am Schluss nicht aus dem Mehrzweckraum der Dammbühlhalle entweicht. Es ist am Freitagabend der erste Anlass des WuK. Scheiwiller sagt:

«Alles was bis jetzt nicht stattfinden konnte, holen wir hoffentlich im kommenden Jahr nach.»

Sie betont, dass an diesem Abend gelebt werden soll und dieser Aufruf an die Gäste zeigt Wirkung. Schnell sind die Alltagssorgen – zumindest für diese rund 80 Minuten – vergessen, das liegt einerseits und zum grössten Teil daran, dass sich das Publikum äusserst unterhaltungswillig zeigt. Andererseits sorgt natürlich auch Kabarettist Veri für die stetig steigende Heiterkeit im Saal.

Hat grosse Fans in der Region

Veri ist im Hinterthurgau weniger bekannt, obschon er vor einigen Jahren auch schon in Wängi zu Gast war. Der Entlebucher, der jetzt in Luzern wohnt, hat trotzdem grosse Fans in der Region. So weiss Theres Scheiwiller, dass sie Besucher kennt, die Veri an diesem Abend schon zum achten Mal erleben. Sie sagt:

«Mit ihm haben wir erneut einen grossartigen Entertainer auf der Bühne. Politisch zwar nicht immer korrekt, aber ungemein witzig und charmant.»
Veri sorgt dafür, dass der Lehrplan 21 sein Fett weg bekommt.

Veri sorgt dafür, dass der Lehrplan 21 sein Fett weg bekommt.

Bild: Christoph Heer

Mit seinem neusten Programm «UniVerität» nimmt Thomas Lötscher, alias Veri, nicht nur die aktuelle Coronapandemie auf den Arm. Das Jagdgesetz, Bundesrätin «Karin Keller Super», Alpabfahrten mit Kamelen statt mit Kühen, der Klimawandel, das Davoser WEF und vieles mehr, bekommen eine ganze Ladung Häme, angereichert mit viel Wortwitz und Satire.

Insbesondere der Lehrplan 21 bekommt sein Fett weg. «Für die Zürcher Kinder ist von Vorteil, dass die Kinder Frühenglisch haben, stell dir vor, dein Kind kommt nach Hause und spricht auf einmal Züridütsch. Zudem, habt ihr gewusst: Die Welschen lernen in der ersten Klasse Französisch.»

Tipps für den Alltag

Dass die «Schweizer Illustrierte» als Hochglanz Klopapier betitelt wird, dass man Fische nicht ertränken soll und dass der Lehrplan 21 nur 20 Kapitel hat, sorgt für viel Gelächter. Veri gibt aber auch Tipps für die sichere Bewältigung des Alltags. «Also wer sich bei einer Bettflasche die Finger verbrennt, sollte es das nächste Mal mit kaltem Wasser versuchen.»

Veri probiert einen Selfie-Stick aus.

Veri probiert einen Selfie-Stick aus.

Bild: Christoph Heer

Im Anschluss zeigen sich die Besucher zufrieden. «Schon lange nicht mehr so gelacht», oder «unglaublich wie Veri seine Pointen in seiner sprachlichen Gewandtheit versteckt, bis der richtige Zeitpunkt kommt.» WuK und Veri haben es geschafft, für etwas Normalität und Ablenkung zu sorgen; nur kurz, dafür humorvoll.