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Die Gemeindeversammlung in Warth-Weiningen bot einige Rekorde: Gleich fünf Gemeinderäte sagten Adieu. Und nie zuvor war der Gewinn so hoch wie 2018.
Einen Rekord verbuchte auch die Botschaft, die vor der Versammlung in die Haushalte geschickt wurde. Sie zählt 84 Seiten, zehn Seiten mehr als der Durchschnitt der letzten acht Jahre. Allein das Traktandum «Kiesgrube» beanspruchte im Protokoll der Versammlung von Dezember 2018 sieben Seiten. Es geht darin um einen seit 2013 illegal angehäuften Deponieberg, der sich ausserhalb der Kiesbauzone befindet.
Für die Abtragung muss die Gemeinde eine Ersatzvornahme einleiten. Die Gemeindeversammlung beauftragte damals den Gemeinderat, an der nächsten Versammlung die bisher geleisteten Kosten mitzuteilen. Wie Finanzchef Peter Meuli nun am Donnerstagabend den 98 Stimmbürgern erklärte, hat die Gemeinde bis dato knapp 140'000 Franken für Ingenieur- und Anwaltskosten ausgegeben.
Die Rechnung 2018 schliesst bei einem Aufwand von 5,35 Millionen Franken mit einem Gewinn von 722'445 Franken. «So viel wie noch nie», sagte Peter Meuli. Budgetiert war lediglich ein Plus von 8700 Franken. Wie schon in früheren Jahren trugen wiederum Mehreinnahmen bei Steuern (440'000 Franken) und Grundstücksteuern (180'000 Franken) zum überraschenden Ergebnis bei. Dazu waren die Kosten bei der sozialen Sicherheit um 60'000 Franken tiefer.
Ein Vergleich des budgetierten mit dem effektiven Gesamtaufwand zeigte deutlich, dass der Gemeinderat die Kostenvorgaben eingehalten hat. Die Differenz beträgt lediglich 4485 Franken, zu Gunsten des Gewinns. «Dafür danke ich meinen Kolleginnen und Kollegen herzlich», sagte Meuli, der seine letzte Rechnung präsentierte. Am 1. Juni wird er ein anderes Ressort übernehmen (siehe Kasten).
Insgesamt zehn Personen wurden ehrenvoll verabschiedet. Allen voran Hans Müller, der nach 24 Jahren als Vizeammann und seit 2011 als Gemeindepräsident in den Ruhestand tritt. Niemals hätte er sich vorgestellt, dass er jemals ein politisches Amt übernehmen würde, als er im Jahr 1983 mit seiner Familie nach Warth zügelte. Müller sagte aber auch:
«Es war aber immer klar, dass wir uns integrieren wollen am Ort, wo wir wohnen.»
Zu Müllers Engagement gehörte auch das Präsidium von zahlreichen Kommissionen. Voll aufgegangen war er in seinem Spezialgebiet, dem Bereich Werke und Bau. Sein Abschied wurde mit grossem Applaus quittiert und einem spritzigen Auftritt der Akrobatikgruppe «Seppä» vom Stadtturnverein Frauenfeld begleitet. Ebenfalls verabschiedet wurden die Gemeinderatsmitglieder Andreas Schlatter, Willi Simic, Bruno Keller und Tim Riebli.
Mit Beginn der Legislaturperiode 2019/2023 werden die Ressorts im Gemeinderat wie folgt besetzt: Katharina Aeschbacher, Präsidium, Verwaltung Werke; Peter Meuli: Liegenschaften, Kiesgrube, Feuerwehr; Heinz Zimmermann: Finanzen, Sicherheit, Schiesswesen; Philip Brüllhardt: Hochbau; Claudia Gubler: Sozialwesen, Gesundheit; Simon Held: Tiefbau, Umwelt, Verkehr; Simone Held: Kultur, Friedhof, Abfall. (bie)