Der HC Thurgau verliert zuhause in Weinfelden gegen die EVZ Academy. Das empfindliche 0:4 gegen die EV Zug Academy bedeutet für den HC Thurgau die vierte Niederlage in den letzten fünf Partien.
Als sich Stephan Mair an die Aufarbeitung des Abends macht, sagt er:
«Wir leisteten uns banale Fehler und machten es dem Gegner zu einfach, zu vier Toren zu kommen.»
Thurgaus Coach muss ein 0:4 gegen die EV Zug Academy verarbeiten, eine heftige Niederlage gegen den bisherigen Tabellenletzten der Swiss League. Zum vierten Mal hat seine Mannschaft in den letzten fünf Spielen nun verloren. Und als Leader ist sie am Samstag von Kloten abgelöst worden.
Das schmerzt Mair natürlich, aber er hat für die Probleme auch eine Erklärung. Immer wieder muss er auf Stammkräfte verzichten, gegen Zug fehlt ein halbes Dutzend verletzungsbedingt. «Und einige Spieler, die wieder zur Verfügung stehen, benötigen noch etwas Zeit, um wieder ihr gewohnte Form zu finden», sagt er, «es ist offensichtlich». Und weiter:
«Wir laufen auf dem Zahnfleisch.»
Die Partie in der heimischen Güttingersreuti am Samstagabend ist bereits der 20. Auftritt der Thurgauer in dieser Meisterschaft. Und sie tun sich schwer, Betriebstemperatur zu erreichen. Das liegt zum einen an einem Gegner, der einen unbeschwerten Eindruck hinterlässt und eine bemerkenswerte Schnörkellosigkeit beweist. Das liegt aber auch an Verfehlungen der Einheimischen. Zweimal büssen sie mit einer Strafe wegen zu vieler Spieler auf dem Eis und bringen sich selber in Nöte.
Sie überstehen die erste Unterzahlsituation schadlos, ein paar Sekunden wehren sie sich auch erfolgreich zu dritt. Aber in der 17. Minute geraten sie - bei personellem Gleichstand - doch und nicht zufällig in Rückstand. Aron Welter schliesst eine sehenswerte Kombination mit dem 1:0 für die Zentralschweizer ab.
Die Zuger wirken in den entscheidenden Momenten handlungsschneller als die zu passiven Thurgauer und verdienen sich nach 25 Minuten ihren zweiten Treffer. Die zwei bisherigen Duelle in dieser Saison gegen die EVZ Academy hat der HCT für sich entschieden, nun aber gerät er noch stärker in Bedrängnis.
Es ist nicht so, dass er nicht gewillt wäre, eine Reaktion zu zeigen. Allerdings findet er kein Rezept. Zweimal bietet sich eine Powerplay-Gelegenheit, aber zweimal ist die Bilanz dieselbe: Der Ertrag ist gleich null. Es mangelt an Präzision, an Wucht, an Effizienz. Die Zuger wehren sich weiterhin beharrlich und verfügen mit Robin Meyer über einen sehr wachsamen Goalie. Sie erteilen mit ihrer Kampfkraft den Ostschweizern eine Lektion.
Zu einer Reaktion sind die Gastgeber nicht mehr in der Lage, im Gegenteil. Sie lassen zu, dass der Gegner innert 45 Sekunden dank Anton Gradin und Andreas Döpfner auf 4:0 davonzieht. Es sind die Momente, in denen selbst die grössten Optimisten die Hoffnungen auf ein erfolgreiches Comeback begraben. Auch sie müssen einsehen: Die Thurgauer enttäuschen auf der ganzen Linie und bringen nicht einmal einen Ehrentreffer zustande.
Und nun geht es als Nächstes am Dienstag zum HC Ajoie, ausgerechnet. Die Jurassier haben zuletzt fünfmal in Serie gewonnen, nicht etwa glückhaft, sondern spektakulär. Sie brachten es in diesen Partien auf nicht weniger als 35 Tore. Das 10:1 in Winterthur ist ihr jüngstes Ausrufezeichen. Stephan Mair hat vor kurzem die imposante Offensivkraft Ajoies erlebt, als für Thurgau der Abstecher nach Pruntrut mit einem 0:4 endete. Aber Nervosität will er keine aufkommen lassen:
«Wir müssen jetzt die Ruhe bewahren.»
Güttingersreuti, Weinfelden – 50 Zuschauer SR Müller/Hendry, Gurtner/Urfer.
Tore: 17. Welter (Döpfner, Forrer) 0:1. 25. Stoffel (Schwenninger) 0:2. 44. Gradin (Derungs, Minder) 0:3. 45. Döpfner (Forrer, Vogel/Ausschluss Hagel) 0:4.
Strafen: 5-mal 2 Minuten gegen Thurgau plus 1-mal 10 Minuten (Fechtig) , 4-mal 2 Minuten gegen die EVZ Academy.
Thurgau: Rüegger; Scheidegger, Schmutz; Schmuckli, Molina; Fechtig, Moor; Rehak, Schnyder; Hulak, Rundqvist, Hagel; Bischofberger, Hobi, Spannring; Hinterkircher, Brändli, Mosimann; Lanz, Fritsche, Hollenstein,
EVZ Academy: Meyer; Gysi, Forrer; Schüpbach, Minder; Graf, Vogel; Barbei, Sidler; Derungs, Stehli, Gradin; Eugster, Wüest, De Nisco; Döpfner, Schleiss, Hofer; Stoffel, Schwenninger, Welter.
Bemerkungen: Thurgau ohne Baumann, Moser, Wildhaber, Parati, Soracreppa, Loosli (alle verletzt) und Murphy (überzählig). 48. Pfostenschuss Barbei.