HEMBERG/ROMANSHORN. Am 23. September dröhnen in Hemberg nach über 20 Jahren wieder die Motoren. Mit dem Bergrennen erlebt ein früherer Klassiker die Neuauflage – auf einer neuen, knapp 1800 Meter langen Strecke. Die Organisatoren rechnen mit 10'000 bis 12'000 Zuschauern.
Der Verein um OK-Präsident Christian Schmid stellte das Bergrennen am Freitag vor. Als Kulisse für die Medienkonferenz diente die Ausstellung neuer und alter Rennboliden in der Autobau- Erlebniswelt im ehemaligen Tanklager Romanshorn.
Die neue Rennstrecke zwischen Bächli und Hemberg führt von der Schwanzbrugg über eine Höhendifferenz von 157 Metern hinauf ins Dorf. Es sei «eine schöne, fahrerintensive Strecke» mit dem engen Rütelirank als Schlüsselstelle, sagte Christian Schmid.
Zwei Zuschauerzonen bieten dem Publikum Blick auf die Rennstrecke. Die Veranstalter rechnen mit etwa 150 Rennautos. Für den Rennbetrieb ist die Sportkommission des ACS Thurgau verantwortlich, die über Erfahrung mit Rennen verfügt.
Per Postauto ans Rennen
Für Rennbetrieb, Zuschauerplätze, Sicherung der Strecke, Werbung, Verkehr, Bewilligungen und Administration besteht ein Budget von knapp 500'000 Franken. Das Publikum soll mit dem öffentlichen Verkehr ab Wattwil oder St.Peterzell nach Hemberg kommen. 15 Postautos stehen am Renntag im Einsatz.
Der OK-Präsident versprach ein Dorffest für Jung und Alt. Das Fahrerlager mitten im Dorf biete Gelegenheit, die Rennwagen und Piloten ganz nah zu erleben. Der Eintritt ins Renngelände kostet für Erwachsene 24 und für Jugendliche 15 Franken (Kinder gratis).
Der Kanton St.Gallen und die Gemeinde haben das Autorennen bewilligt. Die Idee, den Klassiker neu zu lancieren, sei zuerst ein «Hirngespinst» gewesen, sagte der OK-Präsident. 2008 stiess das Rennen in einer Bürgerversammlung auf mehrheitlich positives Echo, doch gab es auch kritische Stimmen.
Von 1968 bis 1990
Zwischen 1968 und 1990 hatten Bergrennen auf der kurvenreichen Strecke zwischen St.Peterzell und Hemberg stattgefunden. Danach bewilligte der Kanton keine Rennen mehr. Seither gab es wiederholte Versuche, das Bergrennen neu zu lancieren.
In der Deutschschweiz haben ähnliche Rennen noch in Oberhallau SH, Reitnau AG und am Gurnigel BE Tradition. In der Westschweiz gibt es Bergrennen in La Roche-La Berra, Ayent-Anzère, Massongex, St. Ursanne-Les Rangiers und Les Paccots. (sda)