Beim Geschicklichkeitsfahren am Samstag nahmen 62 Motorradfahrerinnen und Motorradfahrer verschiedensten Alters teil.
«Nöd abstoh» oder «Meh Gas gäh» sind Tipps, die die Zuschauer den Fahrern des SAM-Stadt-Trials Bischofszell, einem Geschicklichkeitsfahren, zurufen. Immerhin geht es bei etlichen der 62 Teilnehmer um etwas: Das Bischofszeller Stadt-Trial ist eine Etappe der SAM-Trial-Schweizer-Meisterschaft.
Vor der Bitzihalle haben der Motorclub Bischofszell, das Trial-Team Ostschweiz und der Motosportclub Degersheim, die Organisatoren des Anlasses, einen künstlichen Hindernisparcours aufgebaut, den die Motorfahrer in einer Zeit unter 90 Sekunden absolvieren müssen. Nicht immer geschieht das reibungslos. Für das Abstellen eines Fusses oder einen Sturz werden den Sportlern ein bis fünf Punkte abgezogen. Wenn jemand den Parcours fehlerfrei absolviert, applaudieren die zahlreichen Zaungäste, wenn nicht, gilt ihm ihr Mitgefühl.
Gerade fährt Elmar Fraefel über die Ziellinie. «Ich fahre seit rund vierzig Jahren Trial», sagt der 67-jährige Henauer. Damals sei es ihm wichtig gewesen, einen Motorsport ausüben zu können, der Spass macht und nicht allzu viel kostet. Seine Leidenschaft hat er an Sohn Patrick und an den sechsjährigen Enkel Nick weitergegeben, alle drei Generationen starten gemeinsam am Stadt-Trial. Auch vor Frauen macht die Begeisterung für den Motorsport nicht halt. Brigitte Eberle erklärt, das Geschicklichkeitsfahren bereite ihr enorm Spass. «Früher fuhr ich Motocross, das war aber nicht meines», sagt sie.
Neben dem künstlichen Hindernisparcours müssen die Teilnehmer noch sieben weitere, natürliche Hindernisse überwinden. Besonders eindrücklich ist der, an dem sie ihre Maschinen über einen im Wald gelegenen Wasserfall lenken müssen. Die Zeit spielt beim Stadt-Trial nur eine untergeordnete Rolle. Der rund drei Kilometer lange Rundkurs muss insgesamt viermal umrundet werden, wofür den Motorradfahrern fünf Stunden Zeit bleibt. Weiter lässt sich beobachten, dass im Motorsport die E-Mobilität Einzug hält. Einige der jüngeren Fahrer umrunden den Parcours mit elektrisch betriebenen Fahrzeugen.