Mit dem 2:0-Sieg gegen Weinfelden-Bürglen dehnt der FC Herisau die Serie der Ungeschlagenheit auf fünf Spiele aus. Im Duell der Tabellenletzten kommt er früh zu einer numerischen Überlegenheit, aber erst spät zu den beiden Toren.
FUSSBALL. Die 1. Minute: Höhener lanciert Dominik Looser, der den Ball zu hoch ansetzt. Die 4. Minute: Der gleiche Spieler beendet eine schöne Kombination mit einem Schuss, der zum Corner abgelenkt wird. Die 6. Minute: Ein weiter Ball kommt steil und zentral auf Steiger, dieser wird im Laufduell ausserhalb des Strafraums von Dietrich zu Fall gebracht; der Schiedsrichter zeigt dem Thurgauer die rote Karte. Trotz des frühen Herisauer Schwungs und trotz der frühen numerischen Überlegenheit wird das sehr wichtige Spiel für den FC Herisau bei nass-kühlem Wetter eine Angelegenheit der Geduld.
Das erste Ausserrhoder Tor fiel vor einer Mini-Kulisse eine gute Viertelstunde vor Schluss: Gästetorhüter Recine, der zuvor auf Flanken einen bestechend sicheren Eindruck gemacht hatte, liess einen fast von der Seitenlinie hoch angesetzten Ball Damiano Grillos in die weite Ecke passieren. «Man braucht auch einmal Glück», meinte der Torschütze nach dem Spiel. Er habe eigentlich flanken wollen. Zehn Minuten später durfte Dejan Gavrilovic den Ball unbedrängt zum 2:0 einlenken. Verdient war Herisaus Sieg auf jeden Fall – aufgrund der Feldanteile, des läuferischen Aufwandes und der Chancen. Die beiden Torschützen waren einem Erfolg schon zuvor nahe gewesen: Grillo sah nach einer Hereingabe Spolidoros einen Versuch von Recine an den Pfosten gelenkt (64.), Gavrilovic verschoss nach einem Rückpass Loosers aus naher Distanz (70.).
Weinfelden war offensiv inexistent. Mit einer Ausnahme in der letzten Situation vor der Pause: Nach einem Corner Urbanis kam Berisha völlig freistehend mit dem Kopf an den Ball, sein Abschluss verfehlte aber das Tor. Nach dem frühen Platzverweis war ein Punkt das Ziel der Gäste. Nichts hätte dies deutlicher illustrieren können als diese Szene: Eine gute Stunde war erst vorbei, als der erste Akteur Weinfeldens den Schiedsrichter schon fragte, wie lange denn noch zu spielen sei. Die Matchuhr war nämlich nicht in Betrieb.
Gleiches galt lange für das Herisauer Angriffsspiel. Zwar verzeichneten die Gastgeber enorm viel Ballbesitz. Zunächst fand dieser aber vor allem in der eigenen Platzhälfte statt: Der FCH schob den Ball hin und her, wartete auf eine Lücke, die sich zunächst fast nie auftat. Erst in der letzten halben Stunde war die Harmlosigkeit aus Herisaus Aktionen gewichen. Die Ausserrhoder sind nun seit fünf Partien ohne Niederlage, sie haben in dieser Phase zehn ihrer 17 Saisontore erzielt. Die Belohnung erfolgte mit dem Vorstoss vom letzten auf den drittletzten Platz, sie überholten nebst Weinfelden auch Abtwil.
Dies könnte dem Team von Trainer Fabio de Souza etwas Mut geben in einer personell schwierigen Phase. Am Samstag sassen wegen zahlreicher Verletzungen nur drei Akteure auf der Ersatzbank: Torhüter Markus Gysi, ein Spieler für die Defensive und einer für die Offensive.
Herisau – Weinfelden-Bürglen 2:0 (0:0) Ebnet. – 60 Zuschauer. – Sr. Imfeld. Tore: 73. Grillo 1:0. 83. D. Gavrilovic 2:0. Herisau: S. Gysi; Marco Schmid, Riedler, N. Gavrilovic (46. Ceka), Spolidoro; Höhener, D. Looser, Petersen, Grillo; D. Gavrilovic, Steiger (61. Kilic). Weinfelden-Bürglen: Recine; Manuel Schmid (57. Misini), Berisha, Dietrich, Braun; Urbani (86. Lopes), Pozhari, Petrovic, Dzaferi; Selimi, Zbinden (79. Meresi). Bemerkungen: Herisau ohne Keller, Wieland, Rohner, Teixeira und S. Looser (alle verletzt), Follador (Militär), Widmer (Schule) und Schuler (Studium). 64. Recine lenkt einen Schuss Grillos an den Pfosten. 6. Platzverweis Dietrich (Foul). Verwarnungen: 46. Manuel Schmid (Foul), 59. Berisha (Foul), 66. Urbani (Reklamieren), 76. Höhener (Foul) und 78. Pozhari (Foul).