Schwingen
Zürcher Kantonalschwingfest: Erneut ernüchternde Bilanz für Appenzeller Schwinger

Mit dem Zürcher Kantonalschwingfest fand in der Zürcher Allmend für die Nordostschweizer Schwinger am vergangenen Sonntag bereits das zweite Kranzfest statt. Für die Appenzeller sichert sich einzig der Vorderländer Markus Schläpfer den Kranz.

Thomas Mock
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Markus Schläpfer (rechts) sichert sich als einziger Appenzeller den Kranz.

Markus Schläpfer (rechts) sichert sich als einziger Appenzeller den Kranz.

Bild: Lorenz Reifler

Der in Niederbüren wohnhafte Vorderländer Markus Schläpfer hatte sich den Auftakt zum zweiten Kranzfest der Saison wohl anders vorgestellt. Gegen den Teilverbandskranzer Christian Bernold musste es gleich zum Auftakt eine Niederlage hinnehmen. Allerdings sollte es zugleich auch die letzte des Tages sein. Einzig im dritten Gang musste er gegen den Berner Oberländer Gast Alexander Kämpf noch die Punkte teilen.

In den restlichen Gängen blieb er stets siegreich, wobei er sich den Kranzgewinn insbesondere im entscheidenden sechsten Gang mit einem Sieg gegen den Rheinthaler Lars Geisser noch verdienen musste. Von insgesamt fünf Appenzellern, welche im sechsten Gang noch die Möglichkeit zum Kranzgewinn hatten, war Schläpfer der einzige, welcher diese Chance zu nutzen wusste.

Eidgenossen gehen leer aus

Die Appenzeller Eidgenossen Martin Roth und Martin Hersche blieben unter ihren Erwartungen. Allerdings kehrte Martin Hersche nach mehrmonatiger Verletzungspause erstmals wieder auf die Schwingplätze zurück, weshalb ihm sicherlich das nötige Vertrauen und die Routine noch gefehlt haben werden. Dennoch hätte er mit einem abschliessenden Sieg den Kranz auf seiner Seite gewusst. Der unbequeme Walenstädter Michael Bernold machte diese aber Rechnung zunichte und Hersche wurde hinter die Kranzränge gespült.

Der Herisauer Martin Roth vergab seine Ambitionen bereits im fünften Gang durch die Niederlage gegen Thomas Burkhalter. Der abschliessende Sieg brachte ihm zwar noch etwas Resultatkosmetik ein, die Kranzränge waren aber bereits im Vorfeld ausser Reichweite. Ähnlich erging es Reto Koch, welcher im Frühjahr einige gute Resultate aufzuweisen hatte. Nach einer Punkteteilung und zwei Niederlagen in den ersten fünf Gängen blieb auch für ihn das Eichenlaub ausser Reichweite. Eine durchaus lösbare Aufgabe hätte der Gaiser Thomas Kuster gehabt. Doch bekanntermassen liegen Freud und Leid im Sport oftmals nahe beieinander. Die entsprechende Niederlage gegen den St. Galler Teilverbandskranzer Ramon Baumgartner spülte letztendlich auch ihn aus den Kranzrängen.

Bösch schnuppert an Kranzgewinn

Der 17-jährige Waldstätter Mario Bösch zeigte einen erfreulichen Wettkampf und startete mit zwei Siegen sehr erfolgreich. Nach zwei Niederlagen gegen deutlich höher dotierte Schwinger, gelang ihm im fünften Gang wiederum der Weg zurück auf die Siegerstrasse. Für den womöglich ersten Kranzgewinn wäre aber nochmals ein Sieg nötig gewesen, wobei die Hürde mit Christian Blaser, dem dritten Teilverbandskranzer an diesem Tag, noch zu hoch war.

Dennoch lässt seine Leistung aufhorchen und man darf gespannt sein, wie sich seine sportliche Karriere weiterentwickeln wird. Von den restlichen Appenzellern blieben allesamt ohne mögliche Kranzambitionen im letzten Gang. Es bleibt zu hoffen, dass die Truppe an den kommenden Kranzfesten ihr Potenzial besser abrufen kann.

Der Thurgauer Eidgenosse Domenic Schneider triumphierte nach seinem Sieg am Basellandschaftlichen Kantonalfest vor einer Woche nun auch in Zürich. Im Schlussgang bezwang er vor 3500 Zuschauerinnen und Zuschauer den Lokalmatador Shane Dändliker bereits nach rund 30 Sekunden mittels Stich.