Polizisten in Mexiko-City haben keinen guten Ruf. Sie gelten als korrupt und ineffizient. Entführungen, Schiessereien und Überfälle gehören in der mexikanischen Hauptstadt zur Tagesordnung. Polizisten sind selten rechtzeitig vor Ort.
Polizisten in Mexiko-City haben keinen guten Ruf. Sie gelten als korrupt und ineffizient. Entführungen, Schiessereien und Überfälle gehören in der mexikanischen Hauptstadt zur Tagesordnung. Polizisten sind selten rechtzeitig vor Ort. Wahrscheinlich verpflegen sie sich gerade an einem Imbissstand um die Ecke. Drei Viertel der 70 000 Uniformierten in Mexico-Stadt gelten als übergewichtig.
Eingezwängt in ihre engen schusssicheren Westen wird der Griff zum Revolver, der unter Fettschichten versteckt am Gurt hängt, zur Qual. Von einer Verfolgungsjagd ganz zu schweigen. Dieses Bild soll bald der Vergangenheit angehören. In den Polizeikantinen wurden die leckeren Tacos durch Bohnen und Huhn ersetzt. Wasser statt Cola. Eine Stück Apfel statt Sahnetorte. Anstelle von bisher 4000 Kalorien sollen die Uniformierten nur noch 2500 Kalorien konsumieren. Ein ersichtlicher Erfolg ist bis anhin ausgeblieben.
Es scheint, als frequentieren die Gesetzeshüter nun öfter ausserhalb der Kantine die lokalen Imbissbuden. Mehr Erfolg zeigte ein «Polizisten-Diät-Programm» in Aguascalientes, einer Stadt nördlich von Mexico-City. Für jedes abgespeckte Kilo erhielten die Polizisten 100 Pesos (rund 8.50 Franken). Das Programm wurde jedoch eingestellt, nachdem die Uniformierten in Kürze ihr Gewicht beträchtlich reduziert hatten.
Christa Wüthrich