Dorf des Jahres
Zwei Appenzeller Gemeinden sind nominiert: Rehetobel und Stein stehen im Finale für das «Schweizer Dorf des Jahres» 2021

Die «Schweizer Illustrierte» kürt diesen Sommer das «Schweizer Dorf des Jahres». Mit dabei sind Dörfer und Gemeinden mit einem besonders aktiven Vereinsleben. Zu den zwölf Finalisten dürfen sich mit Rehetobel und Stein auch zwei Gemeinden aus Ausserrhoden zählen.

Damian Allenspach
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Die grünen Hügel von Stein AR

Die grünen Hügel von Stein AR

Bild: Michael Freisager
Rehetobel AR von oben

Rehetobel AR von oben

Bild: Emanuel Sturzenegger

Stein, Rehetobel oder doch eine andere Gemeinde. Welches Dorf darf sich dieses Jahr als «Dorf des Jahres» bezeichnen?

Gampel im Kanton Waadt, Lungern im Obwalden und Moleno im Tessin. Das sind drei der zwölf Gemeinden, die im Finale um den Titel das «Schweizer Dorf des Jahres» stehen. Auch zwei Gemeinden aus Ausserrhoden wurden von den Leser und Leserinnen der «Schweizer Illustrierten» nominiert. Im Anschluss wählte die Jury, welche sich aus Persönlichkeiten wie Moderatorin Christa Rigozzi oder Kochbuch-Autorin Nadia Damaso zusammensetzt, die zwölf Finalisten. Dabei standen die Kriterien Vielfalt, Originalität und Engagement im Vordergrund.

Dieses Mal geht es nicht um die Landschaft

Hat gute Chancen auf den Sieg: Rehetobels Gemeindepräsident Urs Rohner

Hat gute Chancen auf den Sieg: Rehetobels Gemeindepräsident Urs Rohner

Bild: APZ

«Die sinnvolle Freizeitbeschäftigung, das gesellige Zusammensein und das ehrenamtliche Engagement», dies sind laut Projektleiter Stefan Regez die Initiatoren für diesen Wettkampf. Die Schönheit der Landschaft der einzelnen Gemeinden ist dieses Mal nicht gefragt. Dass sei auch gut so, findet Rehetobels Gemeindepräsident Urs Rohner. Es sei schliesslich an vielen Orten schön.

Es spricht einiges für das Appenzellerland

Warum gerade Rehetobel oder Stein gewinnen sollte, liegt für die Gemeindepräsidenten auf der Hand. Die grosse Vielfalt an Vereinen und das geforderte aktive Vereinsleben seien gegeben. Dabei erwähnt man neben den klassischen Turnvereinen auch gerne diejenigen, die den Wenigsten bekannt sein dürften. Urs Rohner hebt dabei das Solardorf oder den Frauenverein hervor. Aber auch auf den Kinderzirkus «Sonjolino» ist er stolz. «Dieser hat schlussendlich den Unterschied für die Nominierung gemacht», ist er sich sicher.

Siegfried Dörig, Gemeindepräsident Stein

Siegfried Dörig, Gemeindepräsident Stein

Bild: Karin Erni

Auch Steins Gemeindepräsident Siegfried Dörig kommt ins Schwärmen, wenn er von den Vereinen in seiner Gemeinde spricht. Rund 40 an der Zahl. Darauf ist man stolz: «Wir haben Turn- und Schützenvereine aber auch Aussergewöhnliches, wie den ältesten Armbrustschützenverein der Schweiz oder den <Männerkrankenverein>, welcher 1868 gegründet wurde.» Dieser entstand mit dem Zweck, seine Mitglieder bei Krankheit oder Unfall mit Taggeldern zu unterstützen.

Auch die Vereine zeigen sich zuversichtlich

Dass die Gemeinde Stein in den Top Zwölf ist, überrascht auch die Präsidentin der Lesegellschaft Stein, Bettina Bernhardsgrütter, nicht:

«Stein ist einfach schön. Wir sind immer noch ländlich geblieben. Man hilft sich hier gegenseitig, was man vor allem in der Coronazeit wieder gesehen hat.»

Auf die Frage, welche Bedeutung sich die Lesegesellschaft als ältester Verein in Stein für die Gemeinde selber zumisst, antwortet sie: «Das Vereinsleben ist etwas Schweizerisches. Wir sind als Verein Teil der Gemeinschaft.» Ähnlich sieht es Marianne Zähner, eines der Gründungsmitglieder der Jugendmusik Rehetobel, welche seit gut 40 Jahren besteht. «Die Leute kennen uns und wissen uns zu schätzen. Man weiss um die gute Arbeit, die wir leisten.»

Mehr Tourismus für Appenzell

Was man sich von einem möglichen Sieg erhofft, darüber sind sich sowohl Vereine, als auch Gemeinden einig. Urs Rohner sagt:

«In erster Linie das Appenzellerland bekannter machen. Für mich ist Rehetobel nach wie vor ein Geheimtipp zum Leben.»

Siegfried Dörig geht noch etwas weiter und nennt die Schaukäserei oder das Volkskundemuseum als möglichen Profiteur eines Sieges. Marianne Zähner äussert den Wunsch: «Mehr Wertschätzung für die Region aus der eigenen Bevölkerung wäre schön.» Und geht es nach Bettina Bernhardsgrütter soll mit einem Sieg gezeigt werden: «Es lohnt sich, hier zu Hause zu sein.»

Wer abstimmt, kann gewinnen

Wer nun Rehetobel, Stein oder eine andere Gemeinde unterstützen möchte, kann bis zum 30. Juli auf dorfdesjahres.ch seine Stimme abgeben. Gleichzeitig mit der Abstimmung nimmt man automatisch an einer Verlosung teil. Als Hauptpreis kann sich der Gewinner oder die Gewinnerin über zwei Übernachtungen in einer Suite im luxuriösen Bürgenstock Resort inklusive Eintritt ins Alpine Spa freuen.