Informativer und interessanter Tag

Im Rahmen ihres 99jährigen Bestehens lud die Bürstenfabrik Ebnat-Kappel AG zu einem speziellen Kinder- und Jugendtag. Knapp 100 Kinder nahmen das Angebot wahr, um sich über das Unternehmen zu informieren und etwas zu erleben.

Thomas Geissler
Drucken
Verkleidet mit Mantel und Haarnetz waren die kleinen Besucher bereit für die Erkundung der Ebnat-Kappler Bürstenfabrik. (Bild: Thomas Geissler)

Verkleidet mit Mantel und Haarnetz waren die kleinen Besucher bereit für die Erkundung der Ebnat-Kappler Bürstenfabrik. (Bild: Thomas Geissler)

EBNAT-KAPPEL. Mit dem Kinder- und Jugendtag stellte sich die Bürstenfabrik Ebnat-Kappel AG denen vor, die gerade am Beginn ihres Lebensweges stehen. «Kinder und Jugendliche sind die Zukunft unserer Gesellschaft», freute sich Geschäftsführer Pius Thoma über den grossen Andrang. Neben der Gelegenheit für die Heranwachsenden, den Arbeitsplatz der Eltern kennenzulernen, sollte dieser Tag vor allem dazu dienen, sich auch mit einem möglichen Ausbildungsberuf auseinanderzusetzen. «Wir müssen uns frühzeitig um den eigenen Nachwuchs bemühen», erläuterte Marketingleiter Peter Langenegger eines der Ziele dieses Tages. «Es ist sehr wichtig, dass die Kinder und Jugendlichen möglichst früh mit der Arbeitswelt in Verbindung kommen», sah auch Pius Thoma diese Möglichkeit als Chance für die Jugendlichen, sich mit ihrem zukünftigen beruflichen Werdegang auseinanderzusetzen. Und diese müssen auch erkennen, welche Möglichkeiten das Toggenburg in beruflicher Hinsicht bietet.

Wie kleine Zähne

Was den Kindern und Jugendlichen dann begegnete, war High-Tech pur. Modernste Maschinen und Roboter fertigen in Windeseile Bürsten aller Art. Aus hygienischen Gründen, aber passend zur gesamten High-Tech-Atmosphäre erhielten die Besucher erst einmal spezielle Schutzmäntel und Haarnetze, weil dies in der Produktion von Hygieneartikeln notwendig ist. Selbst wie kleine Zähne aussehend ging es in passendem Outfit erst einmal auf Besichtigungstour.

Sechs Ausbildungsberufe

Aufgeteilt in drei Gruppen ging es an das Erkunden der einzelnen Produktionsstätten und Lehrplätze in der Bürstenfabrik. Interessierten sich die ganz jungen Besucher vor allem für die bunten Zahnbürsten, die von den emsigen Produktionsrobotern ausgespuckt wurden, gab es speziell für die Jugendlichen wichtige Informationen zu den verschiedenen Lehrberufen aus ersten Hand: von den Lernenden selbst. «Wir bilden insgesamt sechs verschiedene Lehrberufe aus», informierte Peter Langenegger. Mit knapp zehn Prozent an der gesamten Belegschaft liegt die Bürstenfabrik mit dem Anteil der Auszubildenden weit über dem Schweizer Durchschnitt. Und das Interesse an den Berufen Polygraph, Polymechaniker, Automatiker, Lagerist, Kunststofftechnologe und als Kauffrau oder Kaufmann war dementsprechend hoch. So erzählten die kaufmännischen Auszubildenden Svetlana Nikolic und Dominic Aerne, der eben seine Lehre beendet hat, sowie Polygraph Yannik Gabathuler von ihren täglichen Erfahrungen und den Anforderungen an ihren Beruf. Viele der Lernenden verbleiben nach Abschluss ihrer Ausbildung gern im heimischen Betrieb. Die Fluktuation in der Bürstenfabrik ist ohnehin sehr gering. Abschliessend gab es zudem die Möglichkeit, sich bei den Beraterinnen des BIZ Toggenburg über die verschiedensten Möglichkeiten einer Ausbildung zu informieren.

Ausbildung in Region

Für die Bürstenfabrik war der überwältigende Andrang am Kinder- und Jugendtag ein voller Erfolg. Aber auch die Kinder und Jugendlichen konnten einiges mit auf den Weg nehmen, konnten erfahren, dass eine moderne Bürstenproduktion vielfältige Ausbildungen und Qualifikationen verlangt und abwechslungsreiche Tätigkeiten anbietet. Und vielleicht fällt es durch den speziellen Kinder- und Jugendtag in der Zukunft leichter, interessierten Nachwuchs zu finden. «Es ist zum Teil schwierig, Lernende zu finden», so Pius Thoma. Viele der Jugendlichen orientieren sich lieber in Richtung der grossen Ballungszentren wie Zürich, unwissend über die Möglichkeiten einer guten Ausbildung vor der eigenen Haustür. So bleibt dem einen oder der anderen vielleicht nicht nur die eigens gestaltete Bürste in Erinnerung.