Urs Schindler wurde vom Regierungsrat zum Direktor der Gefängnisse Gmünden gewählt. Damit soll sich die Personalsituation weiter beruhigen.
Der Regierungsrat von Appenzell Ausserrhoden hat Urs Schindler zum neuen Direktor der Strafanstalt Gmünden gewählt. Im Februar wurde Schindler bereits zum Gefängnisdirektor ad interim gewählt.
Diese Wahl wurde nach dem abrupten Abgang der bisherigen Direktorin im Februar nötig. Zudem hatte Gmünden mit einer hohen Personalfluktuation zu kämpfen. Mehr als zwei Drittel der Mitarbeitenden kehrten 2022 Gmünden laut einem GPK-Bericht den Rücken. Die Fluktuation war aber laut dem Bericht auch in den Jahren 2018 bis 2020 überdurchschnittlich hoch. Sie betrug zwischen 20 (2019 und 2020) und 47 Prozent (2018).
Die personellen Unruhen in der Strafanstalt Gmünden sind seit Jahren immer wieder Thema. Laut Regierungsrat Hansueli Reutegger, Vorsteher des Departements Inneres und Sicherheit, habe sich die Personalsituation in den letzten Monaten aber entspannt und auch die Fluktuation sei stark zurückgegangen.
Mit der Wahl von Urs Schindler zum Direktor geht die Regierung von einer weiteren Beruhigung der Situation aus. «Es gilt, die Entwicklung im Auge zu behalten und bei Bedarf Korrekturen anzubringen. Wir sind überzeugt, dass die Strafanstalt Gmünden wieder als attraktive Arbeitgeberin wahrgenommen wird», sagt Reutegger.
Als weitere Ziele für das Gefängnis nennt er, dass die hohe Qualität des Strafvollzugs beibehalten werden soll. Zudem sollen die verschiedenen Spezialangebote des Justizvollzugs weiterentwickelt werden. Somit könne gewährleistet werden, dass Gmünden für den Vollzug von Strafmassnahmen attraktiv bleibt.
Urs Schindler hat die Gefängnisse Gmünden bereits seit Mitte Februar dieses Jahres interimistisch geleitet. Die Stelle des Gefängnisdirektors wurde laut Reutegger öffentlich ausgeschrieben und ein ordentliches Auswahlverfahren durchgeführt. «Urs Schindler hat sich dabei gegen mehrere gut qualifizierte Mitbewerber durchgesetzt», sagt der Regierungsrat.
Urs Schindler ist Justizvollzugsexperte und Sozialpädagoge. Er war mehrere Jahre stellvertretender Direktor und Erziehungsleiter des Massnahmenzentrums Kalchrain im Kanton Thurgau, verfügt über mehrjährige Erfahrung als Kesb-Behördenmitglied und leitete zuletzt das Regionalgefängnis Altstätten ad interim.