Im zweiten Quartal machte der Stahlkocher Gewinn. Im Verwaltungsrat kommt es zu einem Abgang.
Im zweiten Quartal ist dem Luzerner Stahlunternehmen Swiss Steel Group eine deutliche Erholung gelungen. Der Absatz stieg gegenüber Vorjahr um 72 Prozent, das Betriebsergebnis liegt bei 65,4 Millionen Euro. Insgesamt setzte Swiss Steel im zweiten Quartal 518 Kilotonnen Stahl ab. Grund dafür sei die anhaltend positive Nachfrage der Automobilindustrie, heisst es in einer Mitteilung vom Mittwoch. Auch der Auftragsbestand hat sich deutlich erhöht und liegt nun bei 650 Kilotonnen. Gegenüber dem Vorjahresquartal bedeutet dies eine Steigerung um 113,8 Prozent. Unter dem Strich erzielte der Stahlkocher im zweiten Quartal einen Gewinn von 30,4 Millionen Franken nach einem Verlust von 159,1 Millionen Franken vor einem Jahr. Mit den Zahlen hat Swiss Steel auch das verlustreiche Vor-Corona-Jahr 2019 übertroffen.
Die finanzielle Leistung habe sich markant verbessert, sagt CEO Frank Koch laut Mitteilung. Beim Transformationsprogramm seien gute Fortschritte gemacht worden. Das gesamtwirtschaftliche Umfeld sei jedoch nach wie vor fragil. In der Automobilindustrie halte der Versorgungsengpass bei Halbleitern an, was sich auf die Auftragsvolumina der Kunden auswirke. «Auch die Versorgungslage auf den Rohstoffmärkten bleibt volatil. Insbesondere auf dem Schrottmarkt sehen wir einen anhaltenden Trend zu Preissteigerungen in Verbindung mit Lieferengpässen», so Koch weiter. Unter der Annahme, dass die Endmärkte des Unternehmens stabil bleiben und unter Berücksichtigung der saisonalen Effekte des dritten und vierten Quartals erwartet die Swiss Steel Group für das laufende Jahr einen bereinigten Gewinn auf Stufe Ebitda im Bereich von 150 bis 180 Millionen Euro.
Eine personelle Veränderung gibt es im Verwaltungsrat. Vizepräsident Jörg Walther tritt laut Mitteilung mit sofortiger Wirkung zurück, dies aus persönlichen Gründen. Swiss Steel hatte Anfang Jahr das Kapital erhöht und Restrukturierungen eingeleitet. Im Mai übernahm Stadler-Rail-Besitzer Peter Spuhler zehn Prozent des Aktionenkapitals und der Stimmrechte. (wap/mim)