Wetterkapriole
Wegen nasskaltem Frühling: Auch die Pollen haben Verspätung

Nach dem April wird auch der Mai deutlich kälter als im langjährigen Durchschnitt üblich. Damit verzögert sich auch die Pollensaison um rund zwei Wochen.

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Grüsse vom Jetstream: Der Frühling auf den endlich geöffneten Terrassen fällt ins Wasser.

Grüsse vom Jetstream: Der Frühling auf den endlich geöffneten Terrassen fällt ins Wasser.

Keystone

Allergiker haben heuer eine Gnadenfrist: Die Gräserpollen, die besonders gern Heuschnupfen auslösen, sind wegen dem nassen und kalten Frühling zwei Wochen später dran als normal. Die Grasblüte, die sonst Anfang Mai beginnt, hat gerade erst angefangen, wie das Allergiezentrum Schweiz (aha!) am Dienstag meldete. Grund dafür ist der ungewöhnlich kühle Frühling 2021: Wie der Wetterdienst Meteonews ebenfalls am Dienstag mitteilte, ist damit zu rechnen, dass nach dem April auch der Mai deutlich kühler als im langjährigen Durchschnitt (1981-2010) ausfallen werde. Dass gleich zwei Monate in Folge deutlich zu kühl sind, habe in den letzten Jahren Seltenheitswert gehabt, so Meteonews.

Ursache des kalten Frühlings ist ein Wetterphänomen. Der Jetstream, ein Windkorridor in etwa 10 Kilometern Höhe, verläuft dieses Jahr ungewöhnlich weit im Süden und lenkt vom Atlantik her kommende Tiefdruckgebiete in Richtung Mittelmeerraum. Die Folge ist eine verregnete Saison über Mitteleuropa und ungewöhnlich schönes Wetter im Norden, dort, wo die Tiefdruckgebiete normalerweise hinziehen.

Für Allergiker gilt jedoch: Aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Schon ein einziger sonniger Vormittag könne jetzt die Gräserpollen zum Fliegen bringen, warnt das Allergiezentrum. Wer schwere Allergien habe, informiere sich am besten über die Gratis-App «Pollen-News». Längere sonnige Perioden sind laut Wetterbericht aber noch nicht in Sicht. In den nächsten Tagen bleibe das Wetter sehr wechselhaft, so Meteonews. (wap)