Viele Skipisten konnten nur dank viel Kunstschnee befahren werden. Laut den Schneeforschern war es ein Winter, in dem so wenig Schnee lag, wie noch nie.
Draussen klopft gerade der Frühling sanft an die Scheiben. Das Institut für Schnee- und Lawinenforschung (SLF) zieht derweil Bilanz über den Winter in der Schweiz. Dieser sei «ausserordentlich» gewesen. Aber nicht ausserordentlich in einem positiven Sinne, sondern «ausserordentlich schneearm», wie es in der Mitteilung vom Mittwoch heisst.
Es gibt gar einen traurigen Rekord zu vermelden: «Vor allem zwischen Mitte Februar und Mitte März waren die Schneehöhen im Schweizer Alpenraum so tief wie noch nie seit Messbeginn.» Mittlere Lagen (zwischen 1000 und 2000 m) waren über den ganzen Winter gesehen nur «zeitweise», tiefe Lagen (unterhalb von 1000 m) gar «nur an einzelnen Tagen Mitte Dezember, Ende Januar und im März» weiss.
Verantwortlich dafür waren «die grosse Niederschlagsarmut und die überdurchschnittlich warmen Temperaturen zwischen November und März». Wie massiv die Ausfälle waren, zeigt eine andere Statistik. Unterhalb von 1000 Metern betrug das Schneedefizit rund 80 Prozent. Das heisst die mittlere relative Schneehöhe betrug nur 20 Prozent im Vergleich zum Mittelwert von 1991 bis 2020. An den Messstationen oberhalb von 1000 Meter betrug das Schneedefizit 70 Prozent.
Beinahe keinen Einfluss hat die Schneearmut dagegen auf die Unfallzahlen. Im Wallis, im Berner Oberland und in Graubünden ereigneten sich bis zum 31. März zwölf Lawinenunfälle mit insgesamt 15 Todesopfern. Der Mittelwert der letzten Jahre liegt bei 17 Todesopfern, wie das SLF schreibt. (mg)