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Schweiz (Nachrichten)
Die kurzzeitige Verhaftung der Schweizer Korrespondentin Luzia Tschirky in Weissrussland hat ein Nachspiel. Das Aussendepartement (EDA) hat den Botschafter in Bern einbestellt.
(rwa/mjb/gb) Man habe am Montag den belarussischen Botschafter Alexander Ganevich einbestellt, teilte das EDA auf Twitter mit. Es verurteilt die Festnahme der Journalistin und fordert die Freilassung aller willkürlich inhaftierten Personen. Die Schweiz verfolge die Situation weiter genau.
Das @EDA_DFAE hat heute den belarussischen Botschafter Alexander Ganevich einbestellt. Es hat die gestrige Festnahme von🇨🇭Journalistin @LuziaTschirky verurteilt & die Freilassung aller willkürlich inhaftierten Personen gefordert. Die Schweiz verfolgt die Situation weiter genau.
— EDA - DFAE (@EDA_DFAE) February 1, 2021
Die SRF-Russlandkorrespondentin Luzia Tschirky war am Sonntag in Minsk festgenommen worden. Das meldete zunächst die weissrussische NGO Wjasna. Das EDA bestätigt auf Anfrage, es habe Kenntnis von der «Verhaftung einer Schweizer Journalistin in Minsk». Es stehe in Kontakt mit dem belarussischen Aussenministerium und kümmere sich um den Fall, sagte EDA-Sprecher Michael Steiner.
Kurz nach der Bestätigung meldete Luzia Tschirky auf Twitter, dass sie wieder freigelassen worden sei. Sie sei unterwegs gewesen, um mit einer Bekannten Kaffee zu trinken, als sie und ihre Begleitung von maskierten Männern in einen Minibus gezogen worden seien. Ihre Bekannte und deren Mann werden laut Tschirky weiter festgehalten.
Ich bin vor wenigen Minuten hier aus der Polizeistation freigekommen. Ich war unterwegs um mit einer Bekannten Kaffee zu trinken, als an einer Ampel ein Minibus anhielt. Männer in Masken zogen uns in den Minibus ohne Erklärung. Meine Bekannte und ihr Mann hält man weiter fest. pic.twitter.com/NRRejrUiO8
— Luzia Tschirky (@LuziaTschirky) January 31, 2021
Auch Aussenminister Ignazio Cassis meldete sich zu Wort. Die Journalistin befinde sich nun in der Schweizer Botschaft, twitterte er. Er sei erleichtert und «danke allen, die sich für eine rasche Lösung eingesetzt haben».
Schweizer Journalistin ist nach Festnahme in #Minsk wieder frei. Sie befindet sich in der Schweizer Botschaft. Ich bin erleichtert und danke allen, die sich für eine rasche Lösung eingesetzt haben.
— Ignazio Cassis (@ignaziocassis) January 31, 2021
Tschirky ist seit Frühling 2019 Russlandkorrespondentin von SRF. Derzeit hält sie sich in Weissrussland auf. Am Sonntagmorgen hatte sie sich per Twitter aus Minsk gemeldet:
Guten Morgen aus Minsk! Hier schaut man heute genau nach Russland und wie die Sondereinheiten mit Demonstranten umgehen. Das Absperren der Moskauer Innenstadt: Ein Zeichen, dass der Kreml Strategien von Lukaschenko übernimmt. Dessen Strategie kennt nur eine Richtung: Repression.
— Luzia Tschirky (@LuziaTschirky) January 31, 2021
Wie ihr Arbeitgeber SRF auf Twitter schrieb, hielt sich Tschirky mit gültiger Akkreditierung im Land auf.
Korrespondentin @LuziaTschirky wurde in #Minsk verhaftet. Dies berichtet die lokale NGO @viasna96 . Die Schweizer #Botschaft in Minsk ist im Bild und hat Kontakt mit dem Aussenministerium in Belarus aufgenommen. Luzia Tschirky hält sich mit gültiger Akkreditierung in Belarus auf.
— SRF News (@srfnews) January 31, 2021