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Die deutschen Bundesländer in der Nachbarschaft haben am Freitag eine Ausnahme beschlossen: Trotz Einschränkungen sollen Schweizerinnen und Schweizer für 24 Stunden ein- und ausreisen dürfen. Auch zum Einkaufen.
(sat/dpa) Derzeit figurieren zehn Schweizer Kantone auf der deutschen Risikoliste. Dennoch sollen Herr und Frau Schweizer für Kurzbesuche weiterhin nach Deutschland einreisen dürfen. Darauf lässt eine Mitteilung der Ministerpräsidenten von Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Saarland schliessen. In dieser gemeinsamen Erklärung vom Freitag geht es um den Verkehr mit dem grenznahen Ausland.
Diese sogenannte 24-Stunden-Regel, welche am Freitagmorgen bereits der Schweizer Botschafter in Berlin gegenüber Radio SRF ins Gespräch gebracht hatte, gilt laut dem Stuttgarter Sozialministerium für das französische Elsass ebenso wie für die Schweiz und Österreich.
Damit würden der Einkaufstourismus für Schweizer, aber auch Besuche bei Freunden oder Familien im grenznahen Deutschland oder beispielsweise im Europa-Park trotz dem rasanten Wiederanstieg der Coronainfektionen möglich bleiben. Die neue 24-Stunden-Regel soll laut unbestätigten Medienberichten bereits ab Samstag gelten. Unklar ist zudem, ob diese nur für Einreisende aus Grenzkantonen oder für alle Schweizerinnen und Schweizer aus Risikokantonen gilt. Klar ist einzig: Einwohner von Kantonen, die nicht auf dieser deutschen Liste stehen, dürfen weiterhin ohne Quarantäne nach Deutschland einreisen.
An keiner der Aussengrenzen Deutschlands könne das tägliche Leben, Arbeiten und Studieren durch einen kompletten Lockdown lahmgelegt werden, teilten Ministerpräsidentin Malu Dreyer (Rheinland-Pfalz), Ministerpräsident Tobias Hans (Saarland) und Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Baden-Württemberg) am Freitag mit.
Als es im März zu Grenzschliessungen kam, habe es noch keine Testungen und Nachverfolgungen von Infektionsketten gegeben, argumentieren die Ministerpräsidenten. Man setze jetzt dagegen auf eine grenzüberschreitende Pandemiebekämpfung.
Deutschlands Risikoliste umfasst derzeit unter anderem die zehn Schweizer Kantone Freiburg, Genf, Jura, Neuenburg, Nidwalden, Schwyz, Uri, Waadt, Zürich und Zug. Die diese Woche aktualisierte Risikoliste wird an diesem Samstag in Kraft treten.