Leserbriefe
Lesermeinungen zum Klimagesetz

Zur Abstimmung über das Klima- und Innovationsgesetz vom 18. Juni

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Als Präsident der FDP Cham möchte ich meine Unterstützung für das umstrittene Klima- und Innovationsgesetz vom 18. Juni 2023 zum Ausdruck bringen.

Es ist anzuerkennen, dass wir bezüglich Energiekosten künftig mit Einschränkungen rechnen müssen. Es ist jedoch zumutbar, dass die prognostizierten Mehrkosten durch innovative Lösungen abgefedert werden können. Ein Beispiel hierfür ist die Industrie, die durch die Rückgewinnung von CO2 und dessen Wiederverwertung als Rohstoff in anderen Industriezweigen eine nachhaltige Lösung findet.

Um unsere Wettbewerbsfähigkeit zu bewahren, ist es von grosser Bedeutung, aktiv den Wandel anzustreben und unseren Fokus auf neue Technologien und effiziente Prozesse zu richten. Hierbei kann das Gesetz Anreize schaffen, um auf Lösungen aus Forschung und Wirtschaft zu setzen, die durch Innovation geprägt sind.

Es ist jedoch von entscheidender Bedeutung, dass wir unsere internationale Wettbewerbsfähigkeit nicht durch übermässige Einschränkungen gefährden. Das könnte dazu führen, dass Unternehmen, die nicht über ausreichende Ressourcen verfügen, um den CO2-Zielen gerecht zu werden, in Länder ausweichen, in denen die Gesetze zum Klimaschutz weniger streng sind. Daher ist es wichtig, einen ausgewogenen Ansatz zu finden, der sowohl ökologische als auch wirtschaftliche Aspekte berücksichtigt.

Ich hoffe, dass auch die breite Bevölkerung das Potenzial erkennen und sich am 18. Juni für eine nachhaltige Zukunft einsetzen werden.

Tao Gutekunst, Präsident der FDP Cham


Ich verstehe, dass der Klimawandel den meisten Menschen grosse Sorgen bereitet und dass das neue Gesetz, über das wir bald abstimmen werden, verabschiedet werden könnte. Allerdings hoffe ich, dass alle Befürworter nicht zu enttäuscht sein werden, wenn sich die Wetterbedingungen in der Schweiz praktisch nicht ändern.

Etwa 50 Prozent der Kohlenstoffemissionen werden von nur drei Ländern verursacht: China, den USA und Indien. Asien, Nordamerika und Indien sind für über 80 Prozent der weltweiten Kohlenstoffemissionen verantwortlich, während die Schweiz lediglich 0,09 Prozent ausmacht. Solange diese Nationen und Regionen ihre Emissionen nicht reduzieren, werden weder Europa noch die Schweiz wesentliche Änderungen der klimatischen Bedingungen erleben.

Durch den Einsatz von thoriumbasierter Kernenergie könnten die CO2-Emissionen der Schweiz netto gesenkt werden, ohne dass die Landschaft mit ineffizienten Windrädern und Solarparks übersät werden müsste. Die Subventionierung des Austauschs fossiler Heizungen ist durchaus sinnvoll, und dafür könnten Mittel aus der Erhebung der OECD-Mindeststeuer verwendet werden.

Peter Sproston, Rotkreuz


Am 18. Juni stimmen wir über das Klimaschutzgesetz ab. Es ist ein dringend nötiger Schritt. Das Gesetz setzt (Zwischen-) Ziele, um bis 2050 klimaneutral zu sein. Mit Annahme dieses Gesetzes können finanzielle Anreize geschaffen werden, um in klimafreundliche Technologien zu investieren. Davon profitiert die Schweizer Wirtschaft.

Zudem sind für zehn Jahre zwei Milliarden Franken zum Ersatz von Gas-, Öl- oder Elektroheizungen sowie für Gebäudeisolationen vorgesehen. Gegner finden, dass dieses Gesetz zu viel Geld koste, doch der ungebremste Klimawandel sowie unsere grosse Abhängigkeit von fossilem Öl und Gas aus dem Ausland kosten uns einiges mehr. Deshalb sage ich überzeugt ja zum Klimaschutzgesetz.

Stéphanie Vuichard, Kantonsrätin ALG, Zug