An der Rheinuferpromenade zwischen Basel St. Johann und der Dreiländerbrücke im elsässischen Huningue finden sich neben Gedichten und Landschaftskunst auch Informationstafeln zum 2. Weltkrieg sowie der Vauban-Festung im Elsass.
Wer aufmerksam die Rheinuferpromenade zwischen Basel St. Johann und der Dreiländerbrücke im elsässischen Huningue entlang spaziert, kann sich in den unterschiedlichsten Wissensgebieten weiterbilden. Noch auf der Schweizer Seite geben mehrere kupferne Röhren Einblicke in die Grabungen zu einer 2100 Jahre alten keltischen Siedlung, die sich früher hier befunden hat. Weiter bis ins Elsass laufen kann man allerdings wegen einer Lindan-Sanierung nur am Wochenende.
In Basel beginnt der Dreyland Dichterweg, der aus 24 Stationen besteht. Auf den Bronzetafeln steht jeweils ein alemannisches Gedicht von einem Autor aus den drei Ländern. Der Weg endet im kleinen Rheinpark von Weil-Friedlingen, den man über die Dreiländerbrücke von Huningue erreicht.
Manche der Dichter sind schon lange gestorben wie Johann Peter Hebel, andere wie der elsässische Journalist Jean-Christophe Meyer, die Autoren Markus Manfred Jung aus dem Wiesental oder Beat Trachsler aus Basel sind noch sehr aktiv. Auf der informativ und gut gestalteten Internetseite zum Weg kann man sich die Gedichte im jeweiligen Dialekt auch anhören – bisweilen gelesen vom Autor.
Hinter den weissen Zelten der Lindan-Sanierung stehen seit Kurzem eine Vielzahl von hölzernen Pfählen unterschiedlicher Grösse an der Promenade. Sie sind das Ergebnis eines Ideenwettbewerbs für die Gestaltung auf der französischen Seite, die die IBA Basel 2020 ausgeschrieben hat und den zwei Landschaftsarchitekten gewannen. Die Stelen sind gelb, rot und blau gestrichen. Läuft man von Huningue zurück nach Basel, könnte man denken, hier hätten sich FCB-Fans verewigt – geplant war das laut IBA allerdings nicht. Später sollen Reben die Stelen begrünen.
Weiter in Richtung Huningue erinnern zwei Tafeln an den 2. Weltkrieg und die Soldaten und den Offizier, der im Kampf gegen die deutschen Besatzer gefallen sind. Eine andere verweist auf die nicht unproblematische Geschichte zwischen dem nahen Basel und der Vauban-Festung Huningue. Auf den französischen Kanonen hätte im 17. Jahrhundert gestanden: «Basel, wenn Du dich rührst, verbrenn ich Dich.» Kein Wunder, dass die Basler 1815 die Schleifung der Festung von Huningue verlangt haben.