Es wird gewarnt: Videos, die mit Hilfe von künstlicher Intelligenz manipuliert werden, können Folgen die Weltpolitik verändern. Nun ist es so weit. Doch statt Atomkrieg gibts Swing.
Bewegtbilder verlieren ihre Unschuld. Bisher galt: Texte fälschen ist ein Leichtes, auch Bilder lassen sich manipulieren, aber nicht Videos. Deshalb geniesst die «Tagesschau» so viel Glaubwürdigkeit. Doch das ändert sich. Es wird gewarnt, dass Deep Fakes – also Videos, die mit Hilfe von künstlicher Intelligenz manipuliert werden – die Politik beeinflussen werden.
Das Schreckgespenst sieht so aus: Xi Jinping erklärt in einer gefälschten Videobotschaft den USA den Atomkrieg, Biden fällt darauf rein und drückt auf den Atomknopf. Die Lehre lautet: Traue keinem Video, das du nicht selbst gefälscht hast.
Nun sind Deep Fakes tatsächlich in der Politik angekommen. Doch das Schreckgespenst entpuppt sich als gut gelauntes deutsches Gesangsquartett.
Ist doch locker. pic.twitter.com/YLqEXFFqzr
— Fotobiene (@Fotobiene) September 28, 2021
Die beiden Grünen Annalena Baerbock und Robert Habeck sowie die beiden FDP-Vertreter Christian Lindner und Volker Wissing trällern «We Are Family» mit einem unverkennbaren Swing, wenngleich ein bisschen steif in den Hüften. Letzteres rührt daher, dass als Ausgangslage ein statisches Selfie dient, das die Politiker nach ihrem ersten Sondierungsgespräch zu einer gemeinsamen Regierung auf Instagram gestellt haben.
Ein kreativer Internetnutzer hat sich einen Scherz erlaubt und daraus ein Deep-Fake-Musikvideo gebastelt. Und weil dafür mittlerweile einfach zu bedienende Apps (z.B. Wombo) existieren, gibt die Polit-Coverband gleich eine Vielzahl von bekannten Liedern im Internet zum Besten.
Ob es am Schluss der Koalitionsverhandlungen wirklich heisst «We Are Family» oder doch eher «Bella Ciao» – ein anderer Song, den die Band im Repertoire hat –, wird sich zeigen.
— Saša Stanišić (@sasa_s) September 29, 2021
Fest steht: Dank den vieren weiss nun Deutschland um die Möglichkeiten der Deep-Fake-Technologie Bescheid. Und das ist doch schon viel in einem Land, in dessen Hauptstadt man im Tram noch immer nicht mit der Kreditkarte bezahlen kann.