Einige Fischarten wechseln ihr biologisches Geschlecht im Verlauf des Lebens. Denn dieses ist nicht immer durch die Gene bestimmt. Auch Umweltfaktoren können Einfluss nehmen.
Das biologische Geschlecht ist bei einigen Tierarten nicht durch die Gene vorbestimmt. Das heisst, es wird nicht anhand der XX- und XY-Chromosomen festgelegt. Insbesondere bei Fischen und Reptilien ist das Geschlecht flexibler. Umweltfaktoren wie das Sozialsystem oder die Bruttemperatur bei Krokodilen und Schildkröten können auf das Geschlecht Einfluss nehmen. Einige Fischarten sind sogar in der Lage im Laufe des Lebens das Geschlecht zu wechseln.
Diese Zweigeschlechtigkeit, der Hermaphroditismus, ist bei den Knochenfischen in bisher 27 Familien mit unzähligen Arten zu bemerken. Die Eigenschaft ist unter der Fischart weit verbreitet. Während der Umwandlung verändert sich das Verhalten der Fische sowie Aussehen und Anatomie. Der Prozess ist innert weniger Tage oder Wochen komplett abgeschlossen.
Die Richtung des Wechsels ist vor allem von der Sozialstruktur des Fisches abhängig. Bisher erklärt die Wissenschaft den Wandel mit dem Grössenvorteil. In manchen Situationen ist es für das Tier besser, kleiner oder grösser zu sein.
Bei den Fahnenbarschen beanspruchen vor allem dominante und aggressive Männchen Reviere und kleinere sind von der Fortpflanzung ausgeschlossen. Daher ist der Wechsel von Weibchen zu Männchen sinnvoll. Diejenigen Tiere, die ihr Leben als Weibchen beginnen, pflanzen sich fort bis das dominante Männchen stirbt. Dann wandeln sich die Weibchen um und übernehmen die Rolle des Männchen.
Es gibt jedoch auch umgekehrte Beispiele: Der monogame Clownfisch. Das Weibchen ist hier tendenziell grösser, da es dadurch mehr Eier legen kann. Das grösste Mitglied der Gruppe ist zudem ein Weibchen und das zweitgrösste ein dominantes Männchen. Alle anderen haben ausschliesslich das männliche Geschlecht. Wenn das Weibchen stirbt, übernimmt ihr Partner ihre Rolle. Das grösste verbleibende Männchen rückt dann nach.
Komplexer ist der Geschlechterwechsel bei Korallengrundeln. Wegen vieler Fressfeinde und der Sesshaftigkeit sind Weibchen sowie auch Männchen in der Lage, das Geschlecht wechseln. Zwei aufeinandertreffende Fische können dadurch immer ein heterosexuelles Paar bilden.