EWZ
Externe Begleitung für Verkauf der Stadtzürcher AKW-Beteiligungen

Die Stadt Zürich muss ihre AKW-Beteiligungen bis spätestens 2034 loswerden - gemäss Stadtrat ein "hürdenreiches Geschäft". Deshalb soll das das Elektrizitätswerk der Stadt Zürich (ewz) extern unterstützt werden und 2,8 Millionen Franken für die Begleitung des Verkaufs erhalten.

Drucken
Um den Verkauf der Beteiligungen in jeglicher Hinsicht korrekt abwickeln zu können, benötigt das ews fachliche Unterstützung durch externe Beratung. (Bild: Atomkraftwerk Gösgen)

Um den Verkauf der Beteiligungen in jeglicher Hinsicht korrekt abwickeln zu können, benötigt das ews fachliche Unterstützung durch externe Beratung. (Bild: Atomkraftwerk Gösgen)

Bruno Kissling

Die Stadtzürcher Stimmberechtigten hatten im Juni 2016 den Ausstieg aus der Kernenergie bis 2034 beschlossen. Gleichzeitig erteilten sie dem Stadtrat die Kompetenz für den Verkauf der ewz-Beteiligungen an der Kernkraftwerk Gösgen-Däniken AG (KKG) und an der Aktiengesellschaft für Kernenergiebeteiligungen Luzern (AKEB).

Da die Stadt Zürich bei beiden Betreibergesellschaften Minderheitsaktionärin - 15 Prozent an der KKG und 20,5 Prozent an der AKEB - ist, kann sie über die Abschaltung dieser Atomkraftwerke nicht entscheiden. Das Ziel des Kernenergieausstiegs bis im Jahr 2034 lasse sich aus heutiger Sicht daher nur mit dem Verkauf der Beteiligungen erreichen, teilte der Stadtrat am Mittwoch mit.

Stadt muss Käufer selber suchen

Gemäss Vorabklärungen ist ein Verkauf der Beteiligungen ein "ausgesprochen anspruchsvolles und hürdenreiches Geschäft". Die Stadt Zürich muss selber einen Käufer für ihre Aktien finden, der alle vertraglichen Verpflichtungen übernimmt.

Wegen der Übernahme dieser Verpflichtungen sowie weiteren Parametern wie gesetzliche Rahmenbedingungen kann der Wert der Aktien zum momentanen Zeitpunkt nicht beziffert werden, wie ewz-Sprecher Harry Graf auf Anfrage sagte. Erst zum Zeitpunkt von Verhandlungen könne der Wert ermittelt werden. Die Buchwerte für die KKG und AKEB betragen 43,5 Millionen respektive 18,45 Millionen Franken, wie Graf weiter sagte.

Je näher das Jahr 2034 und die Stilllegung der betroffenen Kernkraftwerke rücken, umso schwieriger dürfte ein Verkauf der Beteiligungen sein, weil sich dann die Investition für potenzielle Käuferinnen nicht mehr lohnt. Und ein Verkauf ins Ausland sei mit zusätzlichen Herausforderungen verbunden.

Um den Verkauf der Beteiligungen rechtlich, finanziell und technisch beurteilen, planen und abwickeln zu können, benötige das ewz fachliche Unterstützung durch externe Beratung. Der Stadtrat beantragt deshalb dem Gemeinderat einen Objektkredit von 2,8 Millionen Franken.